In den vergangenen Tagen und Wochen haben sich auf den beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn einige interessante Veränderungen abgespielt – das Wetter schlägt dort gegenwärtig seine Kapriolen, ähnlich wie auch hier auf der Erde.
Das Bild der beiden größten Planeten des Sonnensystems hat sich wieder einmal gewandelt. Dabei fand die wohl auffallendste Veränderung bereits im Jahr 2009 statt, als sich das dunkle Südliche Äquatorialband (SEB) des Jupiter scheinbar im Nichts auflöste. Es zählt an sich zu den bekanntesten Merkmalen dieser gigantischen Gaskugel, die rund 1.400 Erden aufnehmen würde.
Das SEB umgürtet den Planeten auf den gleichen Breitengraden, in denen auch der berühmte Große Rote Fleck angesiedelt ist, bekanntlich ein uralter Wirbelsturm von der Ausdehnung der Erdoberfläche. Auch er wandelt sein Aussehen mit der Zeit und verblasst gelegentlich. Derzeit zeigt er sich allerdings in einem intensiven Rot und hebt sich dadurch deutlich von der jetzt sehr hellen Umgebung ab. Er scheint regelrecht im Freien zu schweben. Im November 2010 aber begannen sich in jener Zone merkliche Veränderungen abzuspielen. Das Zigtausende Kilometer lange Wolkenband scheint bald zurückzukehren. Astronomen haben ähnliche Vorgänge auf Jupiter bereits wiederholt beobachtet, denn immer wieder mal lösen sich jene an sich langlebigen Wolkenstrukturen auf, um dann nach einiger Zeit der Abstinenz erneut aufzutreten. Das Bild normalisiert sich erstaunlicherweise wieder – ein fast unvorstellbares Phänomen angesichts der gewaltigen Umwälzungen.
Im Lauf des Novembers zeigten sich helle Bereiche und Wirbel im Bereich des ehemaligen SEB als typische Hinweise auf die Rückkehr des Bandes. Der Prozess beginnt an ein paar »winzigen« Stellen; schließlich regeneriert sich die gesamte Region. Nachdem Amateure die ersten Hinweise darauf fanden, richteten Fachleute weltweit die professionellen Riesenteleskope auf den Planeten, um das Ereignis tatsächlich zu bestätigen und hoch aufgelöste Aufnahmen zu machen.
Gegenwärtig sind die Veränderungen noch im vollen Gange, das SEB bleibt weiterhin unsichtbar. Warum es überhaupt zeitweilig verschwindet, kann niemand wirklich erklären. Sind hoch schwebende Eiskristallwolken dafür verantwortclich, die sich in bestimmten Phasen bilden, um das dunkle Band zu verdecken? Das wäre zwar eine denkbare Erklärung, der Beweis steht aber noch aus. Das Mysterium bleibt also bestehen.
Während sich das SEB auf Jupiter nunmehr um sein »Comeback« bemüht, strudelt momentan auch in der sonst weit ruhiger erscheinenden Saturn-Atmosphäre ein beeindruckender Sturm durch die Wolkenlagen des Ringplaneten. Auch hier waren es Amateure, die mit immer besser werdender Technik in der Lage waren, das Phänomen sogar noch vor den Experten zu beobachten. Mittlerweile aber ist auch die Cassini-Raumsonde wieder in der Lage, direkt vor Ort detaillierte Bilder des auffallenden Sturmgebiets einzufangen. Am 2. November wurde das Raumschiff von Teilchen einer Sonneneruption getroffen und dadurch für einige Zeit außer Gefecht gesetzt. Seit dem 24. November ist es allerdings wieder einsatzbereit, die Detektoren arbeiten normal.
Jetzt gelangen Cassini aus weniger als zwei Millionen Kilometer Distanz etliche eindrucksvolle Aufnahmen des intensiven Sturms. Im blauen Licht zeigt sich die erhebliche Ausdehnung der Zone, während Infrarotaufnahmen einen Blick in den Kern des Sturmgebietes zulassen. Insgesamt ist es schwieriger, das Wetter auf Saturn zu verfolgen. Die Phänomene ähneln sich auch hinsichtlich der Komplexität, doch der Planet ist nicht nur weiter von unserer Erde entfernt, was das Beobachten zum Teil ebenfalls erschwert, er hüllt sich auch in eine dunstige äußere Atmosphäre, sodass die darunter liegenden Details oft verschwimmen.
Gegenwärtig zeigen sich also interessante Veränderungen auf den Riesenplaneten. Sie sind für diese fernen Welten nicht direkt ungewöhnlich, doch selten genug, um genügend Aufmerksamkeit zu erregen und manchmal auch für echte Überraschungen zu sorgen. Die nächsten Wochen könnten einige davon bringen. In den kommenden Monaten rückt Saturn dann ohnehin mehr und mehr auch für irdische Teleskope in den Sichtbarkeitsbereich. Der Abstand zwischen Saturn und Erde verringert sich momentan. Am 4. April steht der »Herr der Ringe« in Opposition zur Sonne, damit geht er ziemlich genau mit Sonnenuntergang auf, ist die gesamte Nacht über beobachtbar und befindet sich 1,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. An sich nur ein kosmischer Katzensprung, wenn überhaupt …
http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/neue-wissenschaften/andreas-von-r-tyi/veraenderungen-auf-den-riesenplaneten.html
Das Bild der beiden größten Planeten des Sonnensystems hat sich wieder einmal gewandelt. Dabei fand die wohl auffallendste Veränderung bereits im Jahr 2009 statt, als sich das dunkle Südliche Äquatorialband (SEB) des Jupiter scheinbar im Nichts auflöste. Es zählt an sich zu den bekanntesten Merkmalen dieser gigantischen Gaskugel, die rund 1.400 Erden aufnehmen würde.
Das SEB umgürtet den Planeten auf den gleichen Breitengraden, in denen auch der berühmte Große Rote Fleck angesiedelt ist, bekanntlich ein uralter Wirbelsturm von der Ausdehnung der Erdoberfläche. Auch er wandelt sein Aussehen mit der Zeit und verblasst gelegentlich. Derzeit zeigt er sich allerdings in einem intensiven Rot und hebt sich dadurch deutlich von der jetzt sehr hellen Umgebung ab. Er scheint regelrecht im Freien zu schweben. Im November 2010 aber begannen sich in jener Zone merkliche Veränderungen abzuspielen. Das Zigtausende Kilometer lange Wolkenband scheint bald zurückzukehren. Astronomen haben ähnliche Vorgänge auf Jupiter bereits wiederholt beobachtet, denn immer wieder mal lösen sich jene an sich langlebigen Wolkenstrukturen auf, um dann nach einiger Zeit der Abstinenz erneut aufzutreten. Das Bild normalisiert sich erstaunlicherweise wieder – ein fast unvorstellbares Phänomen angesichts der gewaltigen Umwälzungen.
Im Lauf des Novembers zeigten sich helle Bereiche und Wirbel im Bereich des ehemaligen SEB als typische Hinweise auf die Rückkehr des Bandes. Der Prozess beginnt an ein paar »winzigen« Stellen; schließlich regeneriert sich die gesamte Region. Nachdem Amateure die ersten Hinweise darauf fanden, richteten Fachleute weltweit die professionellen Riesenteleskope auf den Planeten, um das Ereignis tatsächlich zu bestätigen und hoch aufgelöste Aufnahmen zu machen.
Gegenwärtig sind die Veränderungen noch im vollen Gange, das SEB bleibt weiterhin unsichtbar. Warum es überhaupt zeitweilig verschwindet, kann niemand wirklich erklären. Sind hoch schwebende Eiskristallwolken dafür verantwortclich, die sich in bestimmten Phasen bilden, um das dunkle Band zu verdecken? Das wäre zwar eine denkbare Erklärung, der Beweis steht aber noch aus. Das Mysterium bleibt also bestehen.
Während sich das SEB auf Jupiter nunmehr um sein »Comeback« bemüht, strudelt momentan auch in der sonst weit ruhiger erscheinenden Saturn-Atmosphäre ein beeindruckender Sturm durch die Wolkenlagen des Ringplaneten. Auch hier waren es Amateure, die mit immer besser werdender Technik in der Lage waren, das Phänomen sogar noch vor den Experten zu beobachten. Mittlerweile aber ist auch die Cassini-Raumsonde wieder in der Lage, direkt vor Ort detaillierte Bilder des auffallenden Sturmgebiets einzufangen. Am 2. November wurde das Raumschiff von Teilchen einer Sonneneruption getroffen und dadurch für einige Zeit außer Gefecht gesetzt. Seit dem 24. November ist es allerdings wieder einsatzbereit, die Detektoren arbeiten normal.
Jetzt gelangen Cassini aus weniger als zwei Millionen Kilometer Distanz etliche eindrucksvolle Aufnahmen des intensiven Sturms. Im blauen Licht zeigt sich die erhebliche Ausdehnung der Zone, während Infrarotaufnahmen einen Blick in den Kern des Sturmgebietes zulassen. Insgesamt ist es schwieriger, das Wetter auf Saturn zu verfolgen. Die Phänomene ähneln sich auch hinsichtlich der Komplexität, doch der Planet ist nicht nur weiter von unserer Erde entfernt, was das Beobachten zum Teil ebenfalls erschwert, er hüllt sich auch in eine dunstige äußere Atmosphäre, sodass die darunter liegenden Details oft verschwimmen.
Gegenwärtig zeigen sich also interessante Veränderungen auf den Riesenplaneten. Sie sind für diese fernen Welten nicht direkt ungewöhnlich, doch selten genug, um genügend Aufmerksamkeit zu erregen und manchmal auch für echte Überraschungen zu sorgen. Die nächsten Wochen könnten einige davon bringen. In den kommenden Monaten rückt Saturn dann ohnehin mehr und mehr auch für irdische Teleskope in den Sichtbarkeitsbereich. Der Abstand zwischen Saturn und Erde verringert sich momentan. Am 4. April steht der »Herr der Ringe« in Opposition zur Sonne, damit geht er ziemlich genau mit Sonnenuntergang auf, ist die gesamte Nacht über beobachtbar und befindet sich 1,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. An sich nur ein kosmischer Katzensprung, wenn überhaupt …
http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/neue-wissenschaften/andreas-von-r-tyi/veraenderungen-auf-den-riesenplaneten.html