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    Der Fall Mercado

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    Der Fall Mercado Empty Der Fall Mercado

    Beitrag von Brainfire© Mi 19 Jan - 7:54

    Enrique Mercado Orue, merkwürdiger Fremder
    1965, September. Auf der Rückfahrt von einem Besuch bei Freunden hält MERCADO bei einem kleinen Kiosk, um Zigaretten zu kaufen. Als er wieder zum Wagen zurückkommt, steht ein junger Mann daneben und schaut aufmerksam durch das offene Fenster in den Wagen.

    MERCADO denkt, es könne ein Dieb sein, geht energisch auf den Wagen zu, öffnet kräftig die Tür, steigt ein. Der junge Mann schaut noch immer in den Wagen. Er wirkt sehr groß, mit sehr hellen, fast grauen, runden Augen, die leicht schräg stehen, langem silbrigen Haar und einer Art Rollkragen. MERCADO spricht ihn an, erhält aber keine Antwort.

    1969, 10. Mai. Vier Jahre später fährt MERCADO wieder einmal von einer Gesellschaft nach Hause. Auf der Rückfahrt hält er an einer kleinen Bar im Universitäts-Viertel. Er geht hinein, setzt sich an die Theke, bestellt einen Drink. Dazu wird ein Teller mit kleinen Fischen, Fleisch-Stückchen und Oliven serviert.

    Nach einiger Zeit betritt ein junger Mann das Lokal, setzt sich neben MERCADO. Der gleicht dem jungen Mann von damals wie ein Bruder. Er ist 1.90m groß, normal gekleidet, seine Augen strahlen Ruhe und Verständnis aus. MERCADO wundert sich noch über den 'Zufall' und dessen ungewöhnliches Verhalten - in Mexiko pflegt man mindestens einen Barhocker freizulassen, wenn man sich neben einen Fremden setzt - als der Fremde seine Cordjacke zwischen die Finger nimmt und den Stoff fühlt. Fast automatisch tut MERCADO dasselbe.

    Die Jacke des jungen Mannes fühlt sich glatt an, wie Metall, knittert nicht, das Material nimmt immer wieder seine ursprüngliche Form an.

    Der Fremde probiert den Whisky MERCADOs, meint
    'Das schmeckt wie Spielzeug-Treibstoff, es ist ungesund.'

    Dann probiert er eine saure Gurke von seinem Teller, die ihm zusagt. Das Fleisch kommentiert er mit den Worten
    'Das ist nicht gut, es macht müde, krank und alt.'

    Zum Fisch meint er
    'Das ist nicht ganz so schlecht, aber es verursacht auch Probleme.'

    Er stellt sich als 'ESTIHEL' vor. Sinngemäß entwickelt sich dann folgender Dialog :

    'Wo kommst Du her ?' -
    'Von sehr weit her.' -
    'Aus welchem Land ?' -
    'Es ist kein Land, es ist eine andere Gemeinschaft, die nicht in Länder aufgeteilt wird.' -
    'Etwa aus einer anderen Welt?' -

    'Ja, wenn Du es so nennen willst, aber es gibt keine anderen Welten. Wir sind alle eins. Wir haben alle den gleichen Ursprung. Unser Leben hat das gleiche Ziel, die gleiche Mission. Wir sind alle miteinander verbunden. Deshalb sage ich, daß es keine anderen Welten gibt. Es sind nur andere Örtlichkeiten, aber wir sind alle eine Schöpfung. Versuche es so zu sehen, dein Körper hat Millionen Zellen, aber diese Zellen sind keine anderen Zellen, sondern Deine und alle zusammen sind eine Einheit unter einer Kontrolle, Deinem Hirn. Du bist es selber. Aber es gibt andere Universen, jedes mit einer einzigen Kontrolle, das eine Einheit bildet. Genauso wie Du ein Wesen bist und ich eines, und doch sind wir nicht verschieden und haben den gleichen Ursprung. Wir sind zwei Einheiten.'

    'Warum hast Du gerade mit mir Kontakt aufgenommen?' -

    'Deine Reaktion war frei von Angst oder Agression, aber voller Neugierde. Das gefällt uns, denn es ermöglicht die Kommunikation. Vielleicht könntest Du in irgendeiner Form mitarbeiten, damit die Menschen Deiner Welt ihre Denkweise ändern, damit sie fähig werden, in eine andere Daseins-Ebene einzugehen, wo es andere Begriffe und eine andere Glücks-Auffassung gibt, die nur vom Geist und nicht vom Materiellen herrühren. Eigentum an sich ist nicht schlecht, aber es wird auf der Erde dazu verwendet, Gruppen unglücklich zu machen. Dadurch wird der Geist entwürdigt, es werden Unglück und Heuchelei erzeugt, bis durch ein universelles Gesetz das Unheil angezogen wird, das den eigenen negativen Gedanken entspricht.' -

    'Wie ist das möglich?' -

    'Die Gedanken oder der Geist sind Energie. Die Gedanken sind ausgesandte Energie, die nicht verlorengeht. Sie steht in Warte-Position, bis sie von gleichartigen Wesen angezogen wird und kehrt, mit diesen vereinigt und verstärkt, zu ihrem Ausgangspunkt zurück, wenn ihre Funktion beendet ist.'

    Dann steht der Fremde auf und geht davon, auf die gleiche federnde Weise, wie der andere junge Mann. MERCADO schaut ihm verwirrt nach.
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    1972, 22. Oktober. MERCADO steht gegen 22.00 Uhr auf der Terasse seines Hauses, bewundert den Sternen-Himmel. Er hat es seit jenem Erlebnis oft getan. Plötzlich steht ein großer, junger Mann hinter ihm.
    'Enrique, möchtest Du mit mir kommen?' fragt er
    'Einverstanden!' ist die Antwort.

    Der Fremde bittet Enrique, sich an dessen Gürtel festzuhalten, dann zieht es beide förmlich in die Luft. Sie gleiten auf einem unsichtbaren Strahl in die Höhe zu einem etwa 10m breiten Raum-Schiff mit einem mattschwarzen Ring mit kleinen Lichtern darin, der sich rasend schnell dreht. Das Raum-Schiff öffnet sich, sie steigen ein.

    MERCADO ist beeindruckt von der Einfachheit des Schiffs-Inneren. Es gibt nur eine Schalttafel mit fünf farbigen Knöpfen, eine bernsteinfarbene Sicht-Scheibe und zwei Sessel. Sie starten. Der Pilot zeigt MERCADO die Erde auf dem Sicht-Schirm. Sie docken an einem viel größeren Raum-Schiff an. Eine Schiebetür geht auf, sie gehen bis ans Ende des Hangars im Innern des gewaltigen Mutter-Schiffes, sehen dort 12 weitere Flugscheiben. Sie steigen auf ein Förderband, werden mit Flüssigkeiten besprüht, von Dämpfen eingenebelt.

    Am Ende des Förderbandes wechseln sie die Kleidung. MERCADO bekommt einen grünen, einteiligen Raumanzug. Sie gehen an Räumen und Abteilungen vorbei zum Kontrollraum des Schiffes. MERCADO wird einem Mann in hellblauen Raumanzug vorgestellt, dem Kommandanten des Raum-Schiffes, über zwei Meter groß, mit silbergrauen Haar. Um ihn herum arbeiten schöne Frauen in einteiligen Raum-Anzügen an diversen Schaltpulten. Der Kommandant begrüßt ihn

    'Fürchte Dich nicht, ich bin YASTEK und ich bin sicher, Du willst einige Fragen stellen.'

    YASTEK erklärt ihm eine Sternen-Karte, eine riesige Tafel, auf der viele Kreise, Linien, Zeichen und Dreiecke zu sehen sind.

    'Wo sind wir?' fragt MERCADO
    'Etwa 100.000 km über Deiner Stadt.'

    YASTEK zeigt ihm den Mond durch den Licht-Ton Sensor des Schiffes, eine extrem starke Linse. Er erklärt ihm

    'Euer Sonnen-System besteht aus 11 Planeten, ein zwölfter wurde in Urzeiten zerstört, seine Überreste sind der Asteroiden-Gürtel.'

    Nachdem MERCADO genug von dem Raum-Schiff gesehen hat, bringt ihn sein Begleiter wieder in das kleinere Schiff. Er erinnert sich noch, wie sie sich der Erde nähern, plötzlich steht er wieder auf dem Balkon. Er schaut auf die Uhr, es sind zwei Stunden vergangen.

    1977, 7. Januar. MERCADO besucht Freunde in Acapulco. Dort erhält er einen Anruf. Es ist eine weibliche Stimme, die sich als Besucherin aus dem Weltraum ausgibt. Er verabredet sich mit ihr in der Lobby eines Hotels. Sie bringt ihn zu einer Boots-Anlegestelle, wo ihn AURI, ein Außerirdischer, zu einer Hafen-Rundfahrt einlädt. Auf der Fahrt erklärt ihm AURI :

    'Mensch, Tiere und Pflanzen haben eine Aura, die sich je nach Gemüts- und Gesundheits-Zustand in ihrer Farbe verändert. Die Seele ist die unsichtbare vierte Dimension des Menschen, die sich nur durch das Leuchten ihrer Energie manifestiert. Zeit existiert nicht wirklich, sie ist nur erfunden worden, um mehr oder weniger logisch unseren evolutionären Lebens-Zyklus zu messen.

    Deshalb gibt es auch keine 'Zeit-Grenze'. Die Zeit verläuft im Schiff gleich wie auf den Himmels-Körpern, von denen es sich entfernt. Alles bewegt sich im gleichen Rhythmus und im gleichen Zeitraum. Die Licht-Geschwindigkeit ist nicht die höchste erreichbare Geschwindigkeit, denn das Licht ist nicht die Ursache sondern die augenblickliche Wirkung der in Licht verwandelbaren Energie bei Aufprall oder Berührung der gebildeten Körper, die molekularmäßig vibrieren und diesen Effekt erzeugen.

    Was sich mit einer Geschwindigkeit von 300.000 km/sec fortbewegt ist die elektrische Energie und andere gesendete Energien, deren Wellen-Länge und Trenn-Schärfe gleich ist. Es gibt aber Energien, die sich viel schneller bewegen, so auch die Raum-Schiffe.

    Im All gibt es Bänder oder Energie-Kanäle, die aus den negativen und positiven Hemisphären kommen, die alle Sterne haben. Diese Bänder gehen von den Sternen zu den Planeten und in den Weltraum hinaus.

    So senden die Planeten überschüssige Energie zu den Sternen zurück oder ins All. Zwischen den Bändern bleibt immer ein Korridor und in diesen Korridoren bewegen sich die Raum-Schiffe ohne jegliche Reibung mit rapide zunehmender Geschwindigkeit, ohne daß es je zu 'Zeit-Sprüngen' kommt.

    Wenn die Raum-Schiffe Energie benötigen, begeben sie sich in die Energie-Kanäle, um sich dort aufzuladen. Ihre Geräte heben die Schwerkraft der Schiffe auf oder regulieren sie, während Druck und Schwerkraft im Schiff zweckmäßigerweise erhalten bleiben.'

    Dann legt AURI wieder am Kai an. MERCADO nimmt sich ein Taxi und fährt zur Wohnung seiner Freunde zurück.

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Do 7 Nov - 13:54