am 13.April 2029 sol er unsere Erdbahn Kreuzen
Hier folgender Bericht aus Wikipedia ...
(99942) Apophis
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Asteroid
(99942) Apophis
Apophis
Eigenschaften des Orbits (Animation)
Orbittyp Aten-Typ
Große Halbachse 0,922 AE
Exzentrizität 0,191
Perihel – Aphel 0,746 – 1,098 AE
Neigung der Bahnebene 3,331°
Siderische Umlaufzeit 323d 12 h
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 31,019 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 0,27 km
Masse 2,7×1010 kg
Albedo 0,33
Rotationsperiode 30 h 37 m h
Absolute Helligkeit 19,7 mag
Spektralklasse
(nach Tholen) Q-Typ
Geschichte
Entdecker R. Tucker, D. J. Tholen,
F. Bernardi
Datum der Entdeckung 19. Juni 2004
Andere Bezeichnung 2004 MN4
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten von JPL Small-Body Database Browser
Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Fehler 2
(99942) Apophis,
vorläufige Bezeichnung 2004 MN4, ist ein erdnaher Asteroid (Planetoid) des Aten-Typs. Er wird nach dem Berechnungsstand von 2009 die Erde am 13. April 2029 in einer Entfernung von etwa 30.000 Kilometern passieren.
Entdeckung
Der Asteroid wurde am 19. Juni 2004 von Roy Tucker, David J. Tholen und Fabrizio Bernardi im Rahmen des durch die NASA-finanzierten University of Hawaii Asteroid Survey durch das Kitt-Peak-Nationalobservatorium (Arizona) entdeckt. Er ist ein Erdbahnkreuzer, weswegen er nach dem namensgebenden Asteroiden Aten als Aten-Typ klassifiziert wurde. Seinen Namen verdankt der Planetoid Apophis dem Widersacher des Sonnengottes Ra aus der ägyptischen Mythologie.
Apophis bewegt sich in einem Abstand von 0,746 (Perihel) bis 1,098 (Aphel) Astronomischen Einheiten in 323 Tagen und 12 Stunden um die Sonne. Die Bahnexzentrizität beträgt somit 0,191. Seine Bahn ist mit 3,331 Grad nur gering gegen die Ekliptik geneigt. Er rotiert einmal in 30 Stunden und 37 Minuten um seine Achse.
Erdbegegnung [Bearbeiten]
Apophis wird die Erde am Freitag, dem 13. April 2029, in 30.000 Kilometer Entfernung passieren[1] (andere Angaben lauten auf etwa 6.000 bis 10.000 Kilometer). Zwischenzeitlich wurde die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid an diesem Tag die Erde treffen und dabei massive regionale Verwüstungen verursachen würde, mit 2,7 Prozent angegeben.
Apophis ist das erste Objekt, das eine höhere Gefahreneinschätzung als Stufe 1 (mehrere Tage sogar Stufe 4) auf der Turiner Skala erreichte. Inzwischen besitzt er nur noch eine Bewertung von 0. Auf der Palermo-Skala erreichte die Risikobewertung des Einschlags für kurze Zeit den Wert 1,80.
Die große Erdannäherung im Jahre 2029 wird die Sonnenumlaufbahn des Asteroiden erheblich verändern. Apophis wird vom Aten-Typ zu einem Asteroiden vom Apollo-Typ werden, das heißt, der größte Teil seiner Umlaufbahn befindet sich dann außerhalb der Erdbahn. Ebenfalls könnte sich seine Eigenrotation verändern.[2] Die Bahnberechnungen in der Folge sind mit größeren Fehlern behaftet. Insbesondere kann noch nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass Apophis ein sogenanntes „Gravitations-Schlüsselloch“ durchquert, welches dann zu einem späteren Einschlag auf der Erde führen könnte. Wissenschaftler gingen bisher davon aus, dass dieses mit 0,0022 Prozent[3] Wahrscheinlichkeit passieren könnte. Neuere Berechnungen ergeben jetzt nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 0,0007 Prozent.[4] Durch zukünftige Beobachtungen wird die Berechnung für die Annäherung im Jahr 2029 weiter präzisiert werden.
Die Berechnungen zur Wahrscheinlichkeit eines Einschlags von Apophis auf der Erde setzen eine sehr hohe Genauigkeit der Ephemeriden voraus.
Fragmentierung bei Erdbegegnung [Bearbeiten]
Für eine Fragmentierung bei der Erdbegegnung 2029, das heißt eine Aufsplitterung von Apophis in mehrere kleinere Objekte, gelten die gleichen Überlegungen wie für die Zerlegung eines Mondes durch Gezeitenkräfte, wenn er sich einem Zentralköper zu stark nähert (siehe Roche-Grenze). Handelt es sich bei Apophis um einen lose zusammenhängenden 'Geröllhaufen' (Rubble Pile Asteroiden), dann wird er nur durch eine sehr geringe innere Schwerkraft zusammengehalten und kann vergleichsweise leicht zerfallen. Die Fragmentierung eines kleinen Himmelskörpers bei der Annäherung an einen Planeten ist beim Kometen D/1993 F2 (Shoemaker-Levy) in den Jahren 1993/1994 schon beobachtet worden.
Fragmente, die nicht durch die Gravitation der Erde gehalten werden, würden auf eigene, raumfeste elliptische Umlaufbahnen um die Sonne einschwenken. Diese Umlaufbahnen der Fragmente kreuzen die Umlaufbahn der Erde, wobei die Erde jeweils etwa um den 13. April herum diesen Kreuzungspunkt erreichen würde.
Mögliche Folgen eines Einschlags [Bearbeiten]
Nach Schätzungen der NASA würde Apophis im Falle eines Einschlags eine Energie von 510 Megatonnen TNT freisetzen.[3] Zum Vergleich: Die größte von Menschen verursachte Nuklearexplosion (durch die Zar-Bombe) entsprach 50 Megatonnen TNT. Die über Hiroshima abgeworfene Atombombe Little Boy hatte eine Sprengkraft von etwa 0,015 Megatonnen. Beim Tunguska-Ereignis 1908 wurde nach Schätzungen eine Energie von 10 bis 20 Megatonnen TNT freigesetzt. Die Energiefreisetzung eines Erdbebens der Stärke 8,0 entspricht etwa 1000 Megatonnen TNT.
Mögliche Einschlagsgebiete nach NASA-Berechnungen
Die genauen Folgen eines Einschlags würden von der Zusammensetzung des Asteroiden sowie dem Ort und Winkel des Einschlags abhängen. Bei einem Einschlag auf dem Festland würden zwar regional massive Schäden entstehen; jedoch könnte bereits eine Entfernung von etwa 250 Kilometer vom Einschlagpunkt ausreichend sein, um mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zu überleben. Bei einem Einschlag auf Wasser bestünde eine großräumige Gefahr massiver Tsunamis, die beim Einschlagort eine Höhe von mehr als 100 Metern erreichen dürften. Diese würden sich zwar im weiteren Verlauf verringern, dennoch an weit entfernten Küsten noch eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen.
Langfristige globale Auswirkungen sind im Falle eines Einschlags von Apophis ausgeschlossen, da der Durchmesser des Asteroiden mit 270 Metern zu klein ist. Für derartige Auswirkungen müsste er mindestens 1500 Meter betragen.
Abwehrprojekt „Don Quijote“ [Bearbeiten]
Während der deutsche Sender ZDF im Jahr 2006 in einer Sendung über mögliche Einschlagfolgen spekulierte, die Einschlagsgebiete würden nicht wie von der NASA berechnet im Nordpazifik liegen, sondern auf einer Linie von Mitteleuropa bis Indien, startete die ESA im selben Jahr ein Pilotprojekt für eine mögliche Abwehr. Das unter dem Namen „Don Quijote“ laufende Projekt[5] umfasst zwei Raumsonden, den Orbiter „Sancho“ sowie den Impaktor „Hidalgo“. Beide Sonden sollen auf verschiedenen Routen in vier Jahren zum Asteroiden fliegen. Der Impaktor „Hidalgo“ soll den Asteroiden mit seinem Gewicht von vier Tonnen rammen und dadurch seine Bahn ändern. Der Orbiter „Sancho" erfasst während und nach dem Einschlag von „Hidalgo“ genauere Daten über die Zusammensetzung des Asteroiden.
Obwohl dieses Geschoss keinen Atomsprengkopf besitzt, sondern das Objekt allein mit Hilfe seiner kinetischen Energie rammt, kann diese Methode bei Objekten bis zu einem Kilometer Durchmesser Erfolg haben. Durch den Verzicht auf einen Atomsprengkopf wird die Entstehung von bei Nuklearexplosionen üblichen EMP-Wellen unterbunden.
Am 30. Dezember 2009 wurde mitgeteilt, dass es ein Treffen zwischen der NASA und russischen Wissenschaftlern geben soll, da Russland in Erwägung zieht, eine kontrollierte Kollision mit dem Asteroiden zu verursachen, um so die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf der Erde zu senken.[6] [7] Dieses Treffen könnte zu einem neuen Abwehrprojekt führen.
Chronik der Prognosen und Beobachtungen [Bearbeiten]
Der in den Medien verbreitete ursprüngliche NASA-Bericht vom 23. Dezember 2004 nannte eine Einschlagwahrscheinlichkeit von „etwa 1 zu 300“. Die tatsächliche Schätzung der NASA betrug zu diesem Zeitpunkt 1 zu 233 und führte zur Einstufung auf der Stufe 2 der Turiner Skala. Im weiteren Verlauf des Tages wurde die NASA-Schätzung (nach 64 Beobachtungen) auf 1 zu 62 (entsprechend 1,6 Prozent) erhöht. Damit wurde Stufe 4 der Turiner Skala erreicht.
Am 24. Dezember 2004 wurde die Wahrscheinlichkeit zunächst mit 1 zu 42 (2,4 Prozent) und später (nach 101 Beobachtungen) mit 1 zu 45 (2,2 Prozent) angegeben. Zugleich wurde der geschätzte Durchmesser von 440 Metern auf 390 Meter und die Masse von 1,2·1011 Kilogramm auf 8,3·1010 Kilogramm reduziert.
Am 26. Dezember 2004 wurde die Einschlagwahrscheinlichkeit (nach 169 Beobachtungen) weiterhin mit 1 zu 45 angegeben, der Durchmesser mit 380 Meter und die Masse mit 7,5·1010 Kilogramm.
Am 27. Dezember 2004 wurde die Einschlagwahrscheinlichkeit (nach 176 Beobachtungen) auf 1 zu 37 (2,7 Prozent) und die Masse auf 7,9·1010 Kilogramm erhöht. Im Lauf dieses Tages wurde durch die zusätzliche Auswertung älterer Aufnahmen die Genauigkeit der Bahndaten erheblich verbessert. Dadurch konnte ein Zusammenstoß mit der Erde am 13. April 2029 völlig ausgeschlossen werden.
Am 3. Februar 2005 gab die NASA die Ergebnisse einer mehrtägigen Vermessung durch das Arecibo-Observatorium bekannt. Demnach wird Apophis am 13. April 2029 in einer Entfernung von 30.000 Kilometern mit einer Winkelgeschwindigkeit von 42°/h im Sternbild Krebs passieren und dabei eine Helligkeit von 3,3 mag erreichen. Die Größe wurde auf 320 Meter nach unten korrigiert, die Einstufung auf der Turiner Skala auf Stufe 1 gesenkt. Dies bedeutet, dass die Einschlagwahrscheinlichkeit von Apophis bei Erdbegegnungen nach 2029 vergleichbar damit ist, dass ein beliebiges Objekt vergleichbarer Größe die Erde in den nächsten Jahrzehnten trifft.
Am 14. Dezember 2006 setzte die NASA einen Preis im Wert von 50.000 Dollar für Ideen aus, wie auf Apophis ein Peilsender oder vergleichbare Ortungstechnik platziert werden könnte. Ziel ist es, ein Instrument einsatzbereit zu haben, mit dem die genaue Bahn des Asteroiden bestimmt werden kann.
Literatur [Bearbeiten]
Daniel D. Durda: Der Gefährlichste Asteroid im Sonnensystem. Astronomie heute, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg 9/2007, ISSN 1610-8728.
Chronologie der NASA-Pressemitteilungen [Bearbeiten]
* 23. Dezember 2004
* 27. Dezember 2004
* 3. Februar 2005
* 7. Oktober 2009
Quellen [Bearbeiten]
1. ↑ Robert Roy Britt: „Closest Flyby of Large Asteroid to be Naked-Eye Visible“, 4. Februar 2005
2. ↑ Astronomy „Asteroid Apophis set for a makeover“ 18. August 2005
3. ↑ a b Earth Impact Risk Summary
4. ↑ NASA Current Impact Risks - abgerufen am 11. Februar 2010
5. ↑ Projektseite der ESA zu Don Quijote
6. ↑ Mitteilung auf n-tv.de zu den Plänen
7. ↑ Russia 'plans to stop asteroid' BBC News, 31. Dezember 2009
Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Apophis (Asteroid) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
* Aktuelle Risikoeinschätzung
* Simulation eines möglichen Einschlags (Quicktime-Format, englisch)
* NASA Daten zu Apophis (englisch)
* NASA Daten (englisch)
* Möglicher Treffer am 13. April 2029 – Artikel bei astronews.com, vom 27. Dezember 2004
* Thorsten Dambeck in Neue Zürcher Zeitung NZZ, 9. Januar 2008, S. B2: „Ein schwer berechenbarer Kleinplanet. Neue Erkenntnisse zu den Begegnungen von Apophis mit der Erde“
* Simulierte Detonationen - Wie Atombomben die Erde vor Asteroiden schützen, Spiegel Online vom 30. Juni 2010
* Asteroiden-Crash - Wenn Apophis der Erde gefährlich nahe kommt, Welt Online vom 8. Februar 2010
Hier folgender Bericht aus Wikipedia ...
(99942) Apophis
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Asteroid
(99942) Apophis
Apophis
Eigenschaften des Orbits (Animation)
Orbittyp Aten-Typ
Große Halbachse 0,922 AE
Exzentrizität 0,191
Perihel – Aphel 0,746 – 1,098 AE
Neigung der Bahnebene 3,331°
Siderische Umlaufzeit 323d 12 h
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 31,019 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 0,27 km
Masse 2,7×1010 kg
Albedo 0,33
Rotationsperiode 30 h 37 m h
Absolute Helligkeit 19,7 mag
Spektralklasse
(nach Tholen) Q-Typ
Geschichte
Entdecker R. Tucker, D. J. Tholen,
F. Bernardi
Datum der Entdeckung 19. Juni 2004
Andere Bezeichnung 2004 MN4
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten von JPL Small-Body Database Browser
Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Fehler 2
(99942) Apophis,
vorläufige Bezeichnung 2004 MN4, ist ein erdnaher Asteroid (Planetoid) des Aten-Typs. Er wird nach dem Berechnungsstand von 2009 die Erde am 13. April 2029 in einer Entfernung von etwa 30.000 Kilometern passieren.
Entdeckung
Der Asteroid wurde am 19. Juni 2004 von Roy Tucker, David J. Tholen und Fabrizio Bernardi im Rahmen des durch die NASA-finanzierten University of Hawaii Asteroid Survey durch das Kitt-Peak-Nationalobservatorium (Arizona) entdeckt. Er ist ein Erdbahnkreuzer, weswegen er nach dem namensgebenden Asteroiden Aten als Aten-Typ klassifiziert wurde. Seinen Namen verdankt der Planetoid Apophis dem Widersacher des Sonnengottes Ra aus der ägyptischen Mythologie.
Apophis bewegt sich in einem Abstand von 0,746 (Perihel) bis 1,098 (Aphel) Astronomischen Einheiten in 323 Tagen und 12 Stunden um die Sonne. Die Bahnexzentrizität beträgt somit 0,191. Seine Bahn ist mit 3,331 Grad nur gering gegen die Ekliptik geneigt. Er rotiert einmal in 30 Stunden und 37 Minuten um seine Achse.
Erdbegegnung [Bearbeiten]
Apophis wird die Erde am Freitag, dem 13. April 2029, in 30.000 Kilometer Entfernung passieren[1] (andere Angaben lauten auf etwa 6.000 bis 10.000 Kilometer). Zwischenzeitlich wurde die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid an diesem Tag die Erde treffen und dabei massive regionale Verwüstungen verursachen würde, mit 2,7 Prozent angegeben.
Apophis ist das erste Objekt, das eine höhere Gefahreneinschätzung als Stufe 1 (mehrere Tage sogar Stufe 4) auf der Turiner Skala erreichte. Inzwischen besitzt er nur noch eine Bewertung von 0. Auf der Palermo-Skala erreichte die Risikobewertung des Einschlags für kurze Zeit den Wert 1,80.
Die große Erdannäherung im Jahre 2029 wird die Sonnenumlaufbahn des Asteroiden erheblich verändern. Apophis wird vom Aten-Typ zu einem Asteroiden vom Apollo-Typ werden, das heißt, der größte Teil seiner Umlaufbahn befindet sich dann außerhalb der Erdbahn. Ebenfalls könnte sich seine Eigenrotation verändern.[2] Die Bahnberechnungen in der Folge sind mit größeren Fehlern behaftet. Insbesondere kann noch nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass Apophis ein sogenanntes „Gravitations-Schlüsselloch“ durchquert, welches dann zu einem späteren Einschlag auf der Erde führen könnte. Wissenschaftler gingen bisher davon aus, dass dieses mit 0,0022 Prozent[3] Wahrscheinlichkeit passieren könnte. Neuere Berechnungen ergeben jetzt nur noch eine Wahrscheinlichkeit von 0,0007 Prozent.[4] Durch zukünftige Beobachtungen wird die Berechnung für die Annäherung im Jahr 2029 weiter präzisiert werden.
Die Berechnungen zur Wahrscheinlichkeit eines Einschlags von Apophis auf der Erde setzen eine sehr hohe Genauigkeit der Ephemeriden voraus.
Fragmentierung bei Erdbegegnung [Bearbeiten]
Für eine Fragmentierung bei der Erdbegegnung 2029, das heißt eine Aufsplitterung von Apophis in mehrere kleinere Objekte, gelten die gleichen Überlegungen wie für die Zerlegung eines Mondes durch Gezeitenkräfte, wenn er sich einem Zentralköper zu stark nähert (siehe Roche-Grenze). Handelt es sich bei Apophis um einen lose zusammenhängenden 'Geröllhaufen' (Rubble Pile Asteroiden), dann wird er nur durch eine sehr geringe innere Schwerkraft zusammengehalten und kann vergleichsweise leicht zerfallen. Die Fragmentierung eines kleinen Himmelskörpers bei der Annäherung an einen Planeten ist beim Kometen D/1993 F2 (Shoemaker-Levy) in den Jahren 1993/1994 schon beobachtet worden.
Fragmente, die nicht durch die Gravitation der Erde gehalten werden, würden auf eigene, raumfeste elliptische Umlaufbahnen um die Sonne einschwenken. Diese Umlaufbahnen der Fragmente kreuzen die Umlaufbahn der Erde, wobei die Erde jeweils etwa um den 13. April herum diesen Kreuzungspunkt erreichen würde.
Mögliche Folgen eines Einschlags [Bearbeiten]
Nach Schätzungen der NASA würde Apophis im Falle eines Einschlags eine Energie von 510 Megatonnen TNT freisetzen.[3] Zum Vergleich: Die größte von Menschen verursachte Nuklearexplosion (durch die Zar-Bombe) entsprach 50 Megatonnen TNT. Die über Hiroshima abgeworfene Atombombe Little Boy hatte eine Sprengkraft von etwa 0,015 Megatonnen. Beim Tunguska-Ereignis 1908 wurde nach Schätzungen eine Energie von 10 bis 20 Megatonnen TNT freigesetzt. Die Energiefreisetzung eines Erdbebens der Stärke 8,0 entspricht etwa 1000 Megatonnen TNT.
Mögliche Einschlagsgebiete nach NASA-Berechnungen
Die genauen Folgen eines Einschlags würden von der Zusammensetzung des Asteroiden sowie dem Ort und Winkel des Einschlags abhängen. Bei einem Einschlag auf dem Festland würden zwar regional massive Schäden entstehen; jedoch könnte bereits eine Entfernung von etwa 250 Kilometer vom Einschlagpunkt ausreichend sein, um mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zu überleben. Bei einem Einschlag auf Wasser bestünde eine großräumige Gefahr massiver Tsunamis, die beim Einschlagort eine Höhe von mehr als 100 Metern erreichen dürften. Diese würden sich zwar im weiteren Verlauf verringern, dennoch an weit entfernten Küsten noch eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen.
Langfristige globale Auswirkungen sind im Falle eines Einschlags von Apophis ausgeschlossen, da der Durchmesser des Asteroiden mit 270 Metern zu klein ist. Für derartige Auswirkungen müsste er mindestens 1500 Meter betragen.
Abwehrprojekt „Don Quijote“ [Bearbeiten]
Während der deutsche Sender ZDF im Jahr 2006 in einer Sendung über mögliche Einschlagfolgen spekulierte, die Einschlagsgebiete würden nicht wie von der NASA berechnet im Nordpazifik liegen, sondern auf einer Linie von Mitteleuropa bis Indien, startete die ESA im selben Jahr ein Pilotprojekt für eine mögliche Abwehr. Das unter dem Namen „Don Quijote“ laufende Projekt[5] umfasst zwei Raumsonden, den Orbiter „Sancho“ sowie den Impaktor „Hidalgo“. Beide Sonden sollen auf verschiedenen Routen in vier Jahren zum Asteroiden fliegen. Der Impaktor „Hidalgo“ soll den Asteroiden mit seinem Gewicht von vier Tonnen rammen und dadurch seine Bahn ändern. Der Orbiter „Sancho" erfasst während und nach dem Einschlag von „Hidalgo“ genauere Daten über die Zusammensetzung des Asteroiden.
Obwohl dieses Geschoss keinen Atomsprengkopf besitzt, sondern das Objekt allein mit Hilfe seiner kinetischen Energie rammt, kann diese Methode bei Objekten bis zu einem Kilometer Durchmesser Erfolg haben. Durch den Verzicht auf einen Atomsprengkopf wird die Entstehung von bei Nuklearexplosionen üblichen EMP-Wellen unterbunden.
Am 30. Dezember 2009 wurde mitgeteilt, dass es ein Treffen zwischen der NASA und russischen Wissenschaftlern geben soll, da Russland in Erwägung zieht, eine kontrollierte Kollision mit dem Asteroiden zu verursachen, um so die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf der Erde zu senken.[6] [7] Dieses Treffen könnte zu einem neuen Abwehrprojekt führen.
Chronik der Prognosen und Beobachtungen [Bearbeiten]
Der in den Medien verbreitete ursprüngliche NASA-Bericht vom 23. Dezember 2004 nannte eine Einschlagwahrscheinlichkeit von „etwa 1 zu 300“. Die tatsächliche Schätzung der NASA betrug zu diesem Zeitpunkt 1 zu 233 und führte zur Einstufung auf der Stufe 2 der Turiner Skala. Im weiteren Verlauf des Tages wurde die NASA-Schätzung (nach 64 Beobachtungen) auf 1 zu 62 (entsprechend 1,6 Prozent) erhöht. Damit wurde Stufe 4 der Turiner Skala erreicht.
Am 24. Dezember 2004 wurde die Wahrscheinlichkeit zunächst mit 1 zu 42 (2,4 Prozent) und später (nach 101 Beobachtungen) mit 1 zu 45 (2,2 Prozent) angegeben. Zugleich wurde der geschätzte Durchmesser von 440 Metern auf 390 Meter und die Masse von 1,2·1011 Kilogramm auf 8,3·1010 Kilogramm reduziert.
Am 26. Dezember 2004 wurde die Einschlagwahrscheinlichkeit (nach 169 Beobachtungen) weiterhin mit 1 zu 45 angegeben, der Durchmesser mit 380 Meter und die Masse mit 7,5·1010 Kilogramm.
Am 27. Dezember 2004 wurde die Einschlagwahrscheinlichkeit (nach 176 Beobachtungen) auf 1 zu 37 (2,7 Prozent) und die Masse auf 7,9·1010 Kilogramm erhöht. Im Lauf dieses Tages wurde durch die zusätzliche Auswertung älterer Aufnahmen die Genauigkeit der Bahndaten erheblich verbessert. Dadurch konnte ein Zusammenstoß mit der Erde am 13. April 2029 völlig ausgeschlossen werden.
Am 3. Februar 2005 gab die NASA die Ergebnisse einer mehrtägigen Vermessung durch das Arecibo-Observatorium bekannt. Demnach wird Apophis am 13. April 2029 in einer Entfernung von 30.000 Kilometern mit einer Winkelgeschwindigkeit von 42°/h im Sternbild Krebs passieren und dabei eine Helligkeit von 3,3 mag erreichen. Die Größe wurde auf 320 Meter nach unten korrigiert, die Einstufung auf der Turiner Skala auf Stufe 1 gesenkt. Dies bedeutet, dass die Einschlagwahrscheinlichkeit von Apophis bei Erdbegegnungen nach 2029 vergleichbar damit ist, dass ein beliebiges Objekt vergleichbarer Größe die Erde in den nächsten Jahrzehnten trifft.
Am 14. Dezember 2006 setzte die NASA einen Preis im Wert von 50.000 Dollar für Ideen aus, wie auf Apophis ein Peilsender oder vergleichbare Ortungstechnik platziert werden könnte. Ziel ist es, ein Instrument einsatzbereit zu haben, mit dem die genaue Bahn des Asteroiden bestimmt werden kann.
Literatur [Bearbeiten]
Daniel D. Durda: Der Gefährlichste Asteroid im Sonnensystem. Astronomie heute, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg 9/2007, ISSN 1610-8728.
Chronologie der NASA-Pressemitteilungen [Bearbeiten]
* 23. Dezember 2004
* 27. Dezember 2004
* 3. Februar 2005
* 7. Oktober 2009
Quellen [Bearbeiten]
1. ↑ Robert Roy Britt: „Closest Flyby of Large Asteroid to be Naked-Eye Visible“, 4. Februar 2005
2. ↑ Astronomy „Asteroid Apophis set for a makeover“ 18. August 2005
3. ↑ a b Earth Impact Risk Summary
4. ↑ NASA Current Impact Risks - abgerufen am 11. Februar 2010
5. ↑ Projektseite der ESA zu Don Quijote
6. ↑ Mitteilung auf n-tv.de zu den Plänen
7. ↑ Russia 'plans to stop asteroid' BBC News, 31. Dezember 2009
Weblinks [Bearbeiten]
Commons: Apophis (Asteroid) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
* Aktuelle Risikoeinschätzung
* Simulation eines möglichen Einschlags (Quicktime-Format, englisch)
* NASA Daten zu Apophis (englisch)
* NASA Daten (englisch)
* Möglicher Treffer am 13. April 2029 – Artikel bei astronews.com, vom 27. Dezember 2004
* Thorsten Dambeck in Neue Zürcher Zeitung NZZ, 9. Januar 2008, S. B2: „Ein schwer berechenbarer Kleinplanet. Neue Erkenntnisse zu den Begegnungen von Apophis mit der Erde“
* Simulierte Detonationen - Wie Atombomben die Erde vor Asteroiden schützen, Spiegel Online vom 30. Juni 2010
* Asteroiden-Crash - Wenn Apophis der Erde gefährlich nahe kommt, Welt Online vom 8. Februar 2010