Habe selber etwas gefunden finde es aber etwas Fragwürdig. Aber lest selber:
Das Sonnenwunder70.000 Menschen, Gläubige und Ungläubige, wurden Zeugen des größten Wunders in der Geschichte der Menschheit. Ein geistvolles Naturgeschehen außerhalb der Evolution
Februar 2005 im portugiesischen Coimbra mit Lucia dos Santos das letzte der drei Seherkinder von Fatima. Gemeinsam mit ihrer Cousine Jacinta Marto und ihrem Cousin Francisco Marto, die inzwischen selig gesprochen worden sind, hatte sie vom 13. Mai bis 13. Oktober 1917 im Alter von 10 Jahren Marienerscheinungen in der Cova da Iria. Die Muttergottes ermahnte die Kinder, die weder lesen noch schreiben konnten, viel zu beten und lud sie ein, in den fünf Monaten jeweils am 13. zur selben Zeit an diesen Ort zu kommen und sie versprach, am 13. Oktober um 12 Uhr zur Beglaubigung ein Wunder zu wirken. Bei dieser letzten Erscheinung am 13. Oktober waren über 70.000 Menschen zugegen und wurden Zeugen des berühmten Sonnenwunders. Alle sahen eine Sonne, die einer Silberscheibe ähnlich wurde, die sich wie ein Feuerrad drehte und zur Erde zu stürzen schien.
In vier Kapiteln wollen wir dieses Ereignis beleuchten. Im ersten Kapitel berichte ich, was Sie und ich am 13. Oktober 1917 auf der Hochebene von Fatima zwischen 12.00 Uhr und 12.12 Uhr erlebt hätten, wären Sie und ich dort dabei gewesen. Im zweiten Kapitel berichte ich über Gespräche, Äußerungen bzw. Vorträge mit Wissenschaftlern verschiedener Fakultäten, die ich in 40 Jahren gesammelt habe. Ich gehe auf Stellungnahmen bekannter Experten zum Sonnenwunder ein. Im dritten Kapitel lege ich den Beweis der real abgelaufenen Tatbestände vor, und zwar nach den strengen Regeln der höchsten Gerichte, die mir aus meiner mehrjährigen Tätigkeit als Fachjurist für das Patentwesen vertraut sind. Im vierten Kapitel beurteile ich den Wert und das Wesen des Sonnenwunders, den es nicht nur für Katholiken, sondern für alle Menschen hat. Ich komme zu einer neuen Sicht der rätselhaften Erfahrung mit Wundern. Ich bin zwar gläubiger Katholik, spreche aber in diesem Vortrag nicht aus dem Blickwinkel eines Theologen, sondern aus dem Blickwinkel eines neutralen Zuschauers, der bemüht ist, ohne Vorurteile die Geschehnisse zu beobachten, einzuordnen und zu beurteilen.
Kapitel 1
Unsere Bilder (weiter hinten) zeigen Ausschnitte von schwarz-weiss Fotografien aus dem Jahre 1917. Sie zeigen etwa 200 Menschen während des Beginnens des Sonnenwunders. Die Leute schauen in die Richtung der Sonne, aber in verschiedenen Winkeln. Im Vordergrund erkennt man mehrere Gruppen von Männern und Frauen. Manche zeigen erstaunte Gesichter, andere Glücksgefühle bis zur Verzückung, manche Neugierde, andere Verwirrung, wieder andere Langeweile und manche sind sogar amüsiert. Was hätten nun Sie, was hätte ich gesehen, gefühlt, erlebt, wenn wir dabei gewesen wären?
Zunächst eine Ortsbeschreibung: Die Zahl der Teilnehmer wird meist mit 70.000 angegeben. Sie hat mehr symbolischen Wert. Die Schätzungen von Teilnehmern schwanken zwischen 50.000 und deutlich mehr als 100.000. Mehrere qualifizierte Zeugen, die gute Sichtmöglichkeiten nutzten, nennen 100.000 und mehr. Die Besucher des erwarteten und für den 13.10.1917 angekündigten Wunders standen auf einer Fläche, die ein Rechteck von etwa 300 m Länge und 150 m Breite bildet. Denken Sie sich nun dieses Rechteck als Grundfläche eines Ausschnittes des Luftraumes darüber, sagen wir bis zur Höhe, in der Reiseflugzeuge heute fliegen. Dieser Luftraumausschnitt, wäre er von Wänden eingefasst, sähe wie ein riesenartiger Turm aus, stark in südliche Richtung geneigt, wie der Turm von Pisa, aber sehr viel schiefer. Außerhalb dieses Turms oder dieser Luftsäule geschah überhaupt nichts. Die Sonne, also der Zentralstern unseres Planetensystems, ist unvorstellbar weit entfernt und hat mit dem Pisaturm unseres Geschehens nicht das Geringste zu tun.
Innerhalb des Luftturms befand sich ein kleiner Luftraum, ein Zelt, ein Tabernakel - etwas außerhalb der Mitte. Dieses Zelt aus Luft und Nebel umhüllte die drei Seherkinder. Diese konnten vom Sonnenwunder nichts sehen, vielleicht nur ganz zum Schluss. Das Zelt ist also ausgespart, ähnlich einem Sakramenthaus im Chor einer Kathedrale. In dieser Aussparung erlebten die Seher ihre Visionen der schönen Dame. Darüber kann nichts gemessen oder bewiesen werden, es ist ein Wunder ganz anderer Art, ein Wunder im Wunder, wenn auch genau dem Sonnenwunder zeitlich und örtlich angepasst, wie das Kerngehäuse mit drei Kernen in einer Birne. Das ist nicht Gegenstand unserer Untersuchung, sondern ein Ereignis katholischer Mystik, dem das Bischöfliche Gericht Glaubwürdigkeit bescheinigt hat. Einen Beweis für das „innere Wunder" gibt es nicht. Das Geschehen in dem schiefen, pisaartigen Luftturm konnte jenseits seiner Abgrenzung nicht gesehen werden, wurde aber in einigen Orten bis zu 50 km Entfernung in verkürzter Form nachweislich beobachtet.
Würde man das Sonnenwunder aus einer Raumstation beobachtet haben, dann wäre der Eindruck eines umgekehrten Gewitters entstanden, was die Höhe, die Breitenwirkung, die Bewegung der Luftmassen und was die Dauer betrifft, mit dem Unterschied, dass ein Gewitter ein Wetterchaos darstellt, das vergleichbare Sonnenwunder aber ein Stück Wetter von beeindruckender Ordnung. Man könnte es ein Überwetter nennen. Der Luftausschnitt, der durch dieses Überwetter 12 Minuten lang zur Verfügung stand, dürfte auf mindestens 500 Kubikkilometer geschätzt werden.
In diesem nach Süden stark geneigten Turm aus Luft warten 70.000 Leute vier Stunden lang, durch den Regen bis auf die Haut durchnässt, frierend und in Pfützen stehend, die bis zu 10 cm tief sind.
In Erwartung des Wunders.
Für 12 Uhr war das Wunder angesagt. Blick auf die Uhr: Es ist genau 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit - entsprechend 13.30 Uhr kriegsbedingter Sommerzeit in Portugal. Die düsteren Kumuluswolken werden auseinander gerissen. Man meint, darüber den blauen Himmel zu sehen, das ist aber eine Lufttäuschung. Statt der planetarischen Sonne sieht man auf eine Scheibe, die von manchen Beobachtern als golden, von anderen als silbern, wieder von anderen als lachsrot oder wechselnd gesehen wird. Das Verblüffende allerdings ist nicht die Scheibe, sondern ein schnell wachsender kreisrunder Lichtteppich von etwa 30 Winkelgrad Durchmesser, der in zehntausendfacher Helligkeit die Menschenmenge beleuchtet, ohne ihre Augen zu blenden, und die Beobachter in ein diffuses Licht hüllt, das unklare Halbschatten, nirgends aber Schlagschatten wirft.
Die Scheibe beginnt zu rotieren
In diesem himmlischen Lichtmeer beginnt die Scheibe zu rotieren, steigert ihren Drehimpuls, wirft farbige Lichtbündel aus und verzaubert manchen Beobachter. Glücksgefühle, wie man sie bei einem Feuerwerk empfindet, jedoch in Fatima intensiver und phantasievoller. Das dauert etwa 2 Minuten. Nach einer Pause von vielleicht einer Minute beginnt ein neuer Akt, in dem eine spielende Bewegung der sich verfärbenden Scheibe das ganze Stück noch lebendiger erscheinen lässt. Der Standort der Gold- bzw. Silberscheibe unter dem sehr hellen, weit gespannten Leuchtfeld des Himmels wechselt.
Die Scheibe hüpft oder springt im Dreieck, die Leichtigkeit eines Volkstanzes im entsprechenden Rhythmus imitierend: ein schwingendes Hin und Her. Die Scheibe beruhigt sich. Eine etwa 60 Sekunden dauernde Pause eröffnet den dritten Akt des Spiels irdischer Elemente. Die Scheibe, einer Blitzbahn ähnlich, aber langsamer, nähert sich der Erde, nämlich zu der Zuschauermenge in einer wachsenden Vergrößerung, um sich rechtzeitig in Zickzackbewegungen tänzelnd zurückzuziehen, und zwar jetzt in Richtung auf die wirkliche, also planetarische Sonne, die unsere Goldscheibe in sich aufnimmt und erst jetzt durch die hohe gleichmäßig Wolkendecke bricht.
Das Drama der Elemente unserer Erde ist zu Ende: Wasser, Feuer, Erde und Luft haben sich in schöner Ordnung vorgestellt, begleitet von einer Hitzewelle am Schluss, die jedes durchnässte Kleidungsstück trocknet und das Wasser der vielen tausend Pfützen und Tümpel verdampfen lässt. Die Hitzewelle wird von den einen als sehr angenehm empfunden und von anderen gar nicht bemerkt.
Viele Menschen zeigen sich tief erschüttert, beten laut, bitten
um die Verzeihung ihrer Sünden. Das sind aber, so meine ich, sekundäre Reaktionen. Der großartige Tanz der Elemente war gerade keine Bedrohung, sondern ein Reiz zur Freude über unsere Erdenwelt. Die geistvolle Schönheit der drei ineinander geschachtelten Szenen war an Menschen gerichtet und entsprach der Sinnesphysiologie unserer Körper. Kein Tier hätte damit etwas anfangen können. Die Adressaten sind die 70.000 Leute, ebenso wir und das heißt: Seit 1917 sind alle Menschen aller Zeiten die Adressaten!
Kopie einer Seite aus „Ilustracao Portugueza“ vom 29. Oktober 1917. Die Menge betrachtet das Sonnenwunder während der Fátima-Erscheinung
Kopie einer Seite aus „Ilustracao Portugueza“ vom 29. Oktober 1917. Die Menge betrachtet das Sonnenwunder während der Fátima-Erscheinung
Quelle Foto:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Erster Versuch einer Deutung
Meine Darstellung ist der erste Versuch, das unerhörte Spiel am Himmel über Fatima, das am 13.10.1917 um 12.00 Uhr stattfand, anschaulich zu machen. Ich arbeite seit Jahrzehnten an der Auswertung von etwa einhundert Zeugenaussagen und benötige noch lange Zeit zum Korrigieren, Ändern, Kürzen oder Ausdehnen der Beweisaufnahme. Meine Arbeitsmethode entspricht dem Beweisaufnahmeverfahren der Gerichte. Viele Widersprüche werden bleiben. Aufs Ganze gesehen aber dürfte mein Bericht, der sich auf Zeugenaussagen stützt, den Tatsachen entsprechen.
Wir haben nach meiner bisherigen Darstellung jetzt das Zwölfminutendrama der Elemente vor Augen. Was jetzt noch fehlt ist die Innenseite. Nehmen Sie einmal an, ein Fernsehteam würde die drei Szenen nachdrehen und aufnehmen. Welche Kulissen, welche Requisiten, welche Scheinwerfer und Windmaschinen benötigte man dann, um einen wirklichkeitsnahen Film herzustellen? Der Arbeitstitel eines solchen Films könnte lauten:
„Unser Planet stellt sich vor!"
WASSER. Länger als vier Stunden vorher muss es in Strömen geregnet haben, und es war so kalt wie im Oktober in Deutschland. Dann, exakt nach der 92 Tage vorher angegebenen Uhrzeit, wird der Regen gestoppt. Sofort setzt ein Gutwetter ein. Da bei abziehendem Regen prachtvolle Regenbögen Glück verheißen, bedient sich die Natur auch hier dieses schönen Lichtspiels, obgleich das gegen die Regel ist, denn Regenbögen können in der Regel nur morgens oder abends gesehen werden, aber nie mittags um zwölf Uhr. Der Regenbogen erscheint aber um 12.00 Uhr über Fatima, seine Farben strahlen in hundertfacher Intensität und bilden statt des gewölbten Bogens ein 12 Meter hohes Band, das Menschen, Hütten und Bäume einhüllt. Nach diesem Farbenspiel treibt die starke anwachsende Wärme das Regenwasser in den Himmel. Es verdunstet schnell, und es muss sehr heiß geworden sein. Doch hat das niemanden gestört. Unsere Physiker kennen solche derartig schnellen Trocknungsvorgänge nicht, denn die Menge des verdunstenden Wassers kann nicht in wenigen Minuten zum Himmel steigen. Rechtzeitig zum Ende des dreifachen Lichtspiels war alles knistertrocken. Mehrere tausend Tonnen Regenwasser mussten in weniger als drei Minuten verdampft werden.
FEUER. Die vielfältige Verzauberung der Sonnenspiegelungen erinnern ein wenig an eine Fata Morgana, d.h. an eine durch Luftspiegelung hervorgerufene Täuschung, ähneln andererseits in ihrem ebenso schönen wie unerwarteten Wechsel einem Kaleidoskop. Hier wären Beleuchtungstechniker gefragt, das zu klären.
Wir sind in der Lage, uns die ERDE in ihren wechselnden Aspekten vorzustellen. Bis zum Beginn des Lichtspiels wirkte der Boden abstoßend düster, unfreundlich, schwammig wie ein Moor und sehr schmutzig. Wenige Minuten nach dem „Tanz der Sonne" wirkte die Senke von Iria wie ein spätsommerliches Paradies.
LUFT, das vierte Element, hätte den Fernsehleuten die größten Probleme bereitet. Während sie die drei voran geschilderten Elementwirkungen einigermaßen hätten filmisch nachstellen und drehen können, wären sie nicht in der Lage gewesen, die Luftsäule aufzunehmen.
Wolkenmassen von beachtlicher Größe und in verschiedenen Höhen zwischen einigen hundert und mehreren tausend Metern müssen derart gegeneinander und miteinander verschoben worden sein, dass die echte Sonne soweit abgeblendet war, dass keiner von den 70.000 Leuten Schaden seiner Netzhäute in den Augen nahm. Dabei waren die einzelnen Wolkenlücken genau gesteuert gewesen.
Die Strahlung der planetarischen Sonne ging eben nicht von einer einzigen punktartigen Quelle aus, sondern war spektral auseinandergefächert.
Damit Sie das komplizierte Wunderwerk leichter behalten, schließe ich das erste Kapitel mit der Beschreibung eines Modells, das bei mir daheim in meinem Arbeitszimmer steht und für Demonstrationen im kleinen Gesprächskreisen Beifall gefunden hat.
Auf dem Tisch steht eine Halbkugel mit einem Durchmesser von 50 cm aus Plexiglas, ein halbierter Globus, an eine übergroße Käse- oder Fleischglocke erinnernd. Der Rand zeigt schattenhaft Umrisse einer Stadt und weiter nach oben Wolken. Nach Süden ist die Aussicht im Winkel von 30 Grad offen. Man kann sich also mühelos vorstellen, in diesem Modell stünden 70.000 Menschen, die in die Richtung der Sonne schauen, wenngleich ihre Sehachsen nicht parallel gerichtet sind.
Unter dieser Luftglocke vollzieht sich der Sonnentanz im Spiel der Elemente. Die echte Sonne, die planetarische Mitte, befindet sich unvorstellbar weit von meinem Modell entfernt.
In der Mitte, ein wenig seitab, habe ich eine umgestülpte Kristallvase gestellt. Sie bedeutet den Tabernakel, das kleine Zelt, in dem die drei Seherkinder stehen und während des Sonnentanzes die Hohe Frau in königlicher Würde erleben. Die außen herumstehenden Leute sehen zwar die drei Kinder, abgetrennt wie durch einen dünnen Nebel, sehen und hören jedoch von der dreistufigen Vision nichts.
An verschiedenen Tischen meiner Wohnung habe ich noch 5 kleine gläserne Halbkugeln aufgestülpt, um anzudeuten, dass der Sonnentanz in gekürzter Form gleichzeitig an anderen Orten erlebt wurde. Wäre ich damals in Fatima gewesen, und zwar als weltanschaulich indifferenter Beobachter, dann hätte ich mich jetzt heimwärts begeben in einem Hochgefühl einzigartiger Beglückung. Mein Gedanke wäre gewesen: So schön kann unser Planet sein!
WASSER verwandelt sich aus Morast und kaltem Schlamm zur milden sommerlichen Schönheit. ERDE leuchtet in den Spektralfarben des Regenbogens. FEUER erwärmt uns alle und hüllt uns in strahlende Pracht ein, ohne zu blenden. Und die LUFT beschirmt uns mit Tausenden von Wolkenformen.
Die sonnenähnliche Scheibe tanzt in den Höhen ihren Reigen und neigt sich zu uns oder vor uns bis in greifbare Nähe, ohne uns zu bedrohen.
Dank, Dank und nochmals Dank dem Geist, der uns dieses Himmelsgeschenk auf die Erde geschickt hat, gewiss nicht, um uns zu erschrecken, sondern um uns zu erbauen.
Kapitel II
Was wir soeben erlebt haben, indem wir uns ins Jahr 1917 versenkten, könnte man als ein „Wetter-Stück" bezeichnen, als ein Vorkommnis, das sich in einem Luftraum über einem kleinen Stück Erdoberfläche innerhalb von 12 Minuten ereignet hat. Es handelt sich also um ein örtlich und zeitlich begrenztes Geschehen unserer Erde und nicht um einen Blick in irgendein Jenseits. Es ist die Natur unseres Planeten, Weltphysik im besten Sinn. Was sagen nun die Naturwissenschaftler dazu?
Ich habe Jahrzehnte lang auf Antworten gewartet, bin aber zumeist auf befremdetes und befremdendes Ausweichen gestoßen. Hier und dort fand ich aber auch Interesse bei Gelehrten, die sehr wohl begriffen, hier geht es nicht um eine römisch katholische Privatangelegenheit, sondern um die Menschheit insgesamt. Meine Gesprächspartner trugen bedeutende Namen. Ihre Urteile lassen sich zu Gruppen zusammenfassen. Die vielen, meist auf den Zeitgeist gestützten Kritiken zweitrangiger Leute brauchen uns hier nicht zu interessieren, ich kenne und übergehe sie.
Nur ernste Wissenschaft zählt
a) Mit MAX PLANCK habe ich nicht selbst gesprochen, wurde aber zuverlässig über seine öffentliche Antwort unterrichtet und beschränke mich hier auf seine Kernaussagen.
Max Planck akzeptierte den Tatbestand, so wie ihn das Bischöfliche Prüfungsverfahren 1930 festgestellt hatte. In diesem Punkt stimmten viele Naturwissenschaftler überein. Hingegen sah er keine Möglichkeit, das Geschehene in das physikalische Weltbild unserer Zeit einzuordnen. Insofern könne er auch keine Folgerungen daraus ziehen. Um aber vor dem einzigartigen Tatbestand nicht zu kapitulieren, schlug er vor, der Zeit die Lösung zu
überlassen: Das heißt, er war der Auffassung, man dürfe erwarten, dass in irgendeiner Zukunft Technologien entwickelt werden würden, mit denen eine kausale Einordnung der Geschehnisse in Fatima gelänge. Keineswegs seien in Fatima Naturgesetze durchbrochen worden. Die Schwierigkeit liege darin, dass wir heute keineswegs alle Naturgesetze vollständig erkannt und beherrscht hätten.
Diesem Urteil von Max Planck schlossen sich andere Physiker an, betonend, dass sich für heute alle weiteren Fragen nach der Ursache des Sonnenphänomens erübrigten.
b) Anders argumentierten einige theoretischen Physiker mit der sogenannten „Sandsturm-Theorie", die durch Einbeziehung der Meteorologie beeindruckte und eine Reihe von Fürsprechern fand.
Fatima liegt nur gut 500 km von der Westsahara entfernt, 3 Stunden benötigt ein heftiger Sturm von einer Entstehungsstelle bis zu unserem Ort Fatima. Wüstenstürme tragen riesige Sandmassen, die den Himmel verdunkeln, über 2000 km weit z. B. nordwestlich und westlich. Die Theorie mehrer Professoren bzw. Dozenten der theoretischen Physik vermuteten das folgende: Ein mit Sand gefüllter Sturm erreichte am 13. Oktober 1917 Fatima und wurde über den 70.000 Menschen, die auf ein vorhergesagtes Wunder warteten, um 12.00 Uhr durch einen entgegenkommenden noch heftigeren Sturm zur Umkehr gezwungen, worauf der Saharawind in einem Winkel von 35 Grad aufstieg, in rückläufiger Richtung Afrika anzielte und durch diese mehrfache Drehung in Rotation geriet. Die wirbelnden Sandmassen täuschten eine Rotation der Sonne vor, die zunächst bräunlich aussah, dann aber die Farben wechselte.
Fragen
Während des Vortrags eines Gelehrten erlaubte ich mir, mit Fragen einzugreifen. Ich sagte:
1. „Herr Professor, wie erklären Sie sich, dass diese überaus komplizierte Sturmkonstellation auf die Minute genau 92 Tage vorher angekündigt und von der portugiesischen Presse veröffentlicht wurde?
2. Da die von den 70.000 Menschen beobachtete Rotation zweimal um etwa eine Minute unterbrochen wurde, hätten viele Tonnen Wüstensand herunterfallen müssen. Die Photos, die ich bei mir habe, zeigen deutlich den Ort des Geschehens. Nirgendwo finde ich Sandkörner.
3. Da auch an mehreren anderen Orten die Rotation beobachtet wurde, benötigen wir noch mehrere weit entfernte Wirbelwinde, die mit entsprechender Präzision viele Tonnen Sand zum südlichen Himmel transportierten. Woher kamen diese abgespaltenen Windhosen?"
Der Gelehrte verlor daraufhin die Nerven und brach den Vortrag plötzlich ab. Eine weitere Stellungnahme war auch später nicht zu bekommen. Offen blieb auch die Frage, wie der Sandsturm das Bild der Sonne hätte tanzen und auf die Menge zustürzen lassen können.
Der Vortrag liegt etwa 30 Jahre zurück. Trotzdem begegnet man auch heute noch gelegentlich dieser Sandsturmtheorie. Augenzeugen berichten, dass während des Sonnenwunders über Fatima Windstille herrschte.
c) Ähnlich verhielt es sich mit einem öffentlichen Vortrag des berühmten Medizinprofessors HANS BENDER in einer Großstadt des rheinischen Industriegebiets. Da ich krank war, schickte ich eine Lehrerin zur Veranstaltung, der ich einen
Sie legte meine Bemerkungen öffentlich vor.
Hans Bender versuchte, ein rein parapsychisches Geschehen zu konstruieren und sprach von einer Suggestion der Kinder an die 70.000 Zuschauer. Ich war auf seine Erklärung vorbereitet und hatte bereits vorher die Antwort notiert, dass die drei Seherkinder etwas vollständig anderes erlebt und gesehen hätten als die 70.000 um sie herumstehenden Leute.
Der Referent brach daraufhin den Vortrag ohne jede weitere Erklärung ab, nachdem die Lehrerin ihn um eine Erklärung der Tatsache bat, dass der Ort und die genaue Zeit des Geschehens 92 Tage vorher bekannt gemacht wurden.
Zur Hintergrundsbeleuchtung von Wundern und Erscheinungen gebe ich zwei bekannten Medizinern das Wort, Nobelpreisträger der eine, nominiert für den Nobelpreis der andere. Beide waren über Jahre meine Lehrer, beide gaben mir die Ehre, ihr Mitarbeiter zu sein. In betonter Dankbarkeit spreche ich über die vielen Gespräche, die Evolutionstheorien von Darwin bis Lorenz betreffend und über die Suche nach Schwachstellen und Unhaltbarkeiten ihrer Systeme, ohne das Geniale darin zu überhören.
d) Ich spreche von Sir J. C. ECCLES, dem Nobelpreisträger für Neurophysiologie und dem im Fachgebiet Medizingeschichte in Hamburg und Lausanne in den siebziger Jahren lehrenden Universitätsprofessor Chr. LICHTENTHAELER.
Beide Gelehrte berührten immer wieder Grenzfragen und die Grundlagen von Wundern und Erscheinungen im Sinne der katholischen Lehre. Über das Sonnenwunder vom 13.10.1917 sollte gesprochen werden, doch blieb es bei meinen Vorbereitungen, da der Tod die geplanten Debatten verhinderte. Aufgrund der vorbereitenden Beratungen zu diesen Debatten darf ich jedoch zusammenfassend folgendes sagen:
1. Beide hatten als Atheisten begonnen, beide starben im Vorfeld katholischer Mentalität. Die Wirklichkeit von Wundern und Erscheinungen stand für beide fest, und zwar ohne Wenn und Aber. Eccles ging soweit, dass er mich anregte, dem Gedanken nachzugehen, die ganze frühe Menschheit sei durch Erscheinungen ähnlich den Ereignissen von Lourdes und Fatima ständig gelenkt und begleitet worden. Einer seiner kühnsten Gedanken, an dessen Entfaltung ich zur Zeit noch arbeite, war, solche Phänomene als Kontakte des hier und heute lebenden Menschen mit einem rein geistigen Kosmos zu verstehen, dessen Existenz anzunehmen sei, über den aber keine Einzelheiten bekannt wären. Die Einwände der Physiker, Offenbarungen aus einem geistigen Kosmos in den Bereich der Weltphysik seien unmöglich, selbst wenn man einen solchen Kosmos einmal annähme, hatte Eccles jahrelang geprüft und überwunden.
2. Bei allen Beurteilungen von Erscheinungen müsse man nach Eccles vom Gehirn des Menschen ausgehen. Das ist bisher nie geschehen! Die Frage muss lauten: Welche Teile des Gehirns waren bei der Kette jenseitiger Eindrücke eingeschaltet, um zur Wahrnehmung des Geschauten oder Gehörten der Seherkinder zu gelangen?
3. Während Eccles nie über bestimmte mystische Phänomene sprach, hat sich Lichtenthaeler in tief greifender Sorgfalt und Geduld mit der Prüfung einer einzigen Erscheinung eines Heiligen befasst, die in seiner unmittelbaren Nähe stattfand. Die zustimmenden Aussagen darüber waren über jeden Zweifel erhaben.
e) Abschließend berichte ich über Ansichten von Physikern und Medizinern, die sich mehr und mehr durchsetzen, wie mir scheint, und ernst genommen werden sollten. Ich fasse solche Naturwissenschaftler als Gruppe zusammen, auch wenn die gutachtenden Personen einander nicht beeinflusst haben. Es geht um einen Wandel des Begriffs „Übernatürliches". Bisher lag genau an dieser Stelle die Linie, unterhalb derer ein ungewöhnlicher Tatbestand von der Anerkennung als von
verursacht abgelehnt wurde, oberhalb aber Anerkennung erfuhr.
Die kirchlichen Gerichte arbeiten meist sehr sorgfältig, deshalb auch langsam, also vorsichtig. Ich schlage vor, auf diese Unterscheidungslinie von „natürlich" und „übernatürlich" zu verzichten. Da niemand sagen kann, was dieses Übernatürliche eigentlich ist, sind Anerkennungen eines Geschehens wegen ihrer Übernatürlichkeit ziemlich nutzlos. Es kommt mir unlogisch vor,
als Täter zu benennen, weil man den geprüften Gegen-
stand oder das Ereignete nicht in unser Denkschema des „Natürlichen" einordnen kann.
Stattdessen sollten wir fragen, ob der Verursacher eines vermeintlichen Wunders außerhalb unserer Erde, außerhalb der Natur oder sagen wir noch besser außerhalb der Weltphysik wirkt.
Diese Prüfung ist möglich und für die Gläubigen wie für die Zweifler legitim. Bisher hat man gemeint, über die Feststellung, dass etwas „übernatürlich" sei, zur Wurzel Gottes zu gelangen. Die Methode des juristischen Prüfungsprozesses, die ich hier zum ersten Mal anwende, beweist die Möglichkeit, den außerirdischen Verursacher mit zwingendem Kausalitätsschluss zu erkennen. Das wird hier am Fall des so genannten „Sonnenwunders" zum ersten Mal von mir demonstriert.
Ich schließe mich jener Gruppe von Naturwissenschaftlern an, die mit der Wahrscheinlichkeit liebäugeln, jedes Wunder ließe sich in Zukunft natürlich einordnen, solle aber als transzendent verursacht erkannt und hoch geachtet werden, wenn die Spuren Gottes in dem natürlichen Gegenstand oder Geschehen eindeutig greifbar werden. Mit anderen Worten: Jedes echte Wunder offenbart eine geistige Struktur, die als „mit Sicherheit nicht evolutionär" erwiesen ist.
Kapitel III
Ausgehend von meinen Erfahrungen mit Patentgerichten und den ihnen eigentümlichen Prozessen habe ich eine Verfahrensordnung erarbeitet, die sich eignet, echte Wunder von Scheinwundern zu unterscheiden.
Ausgehend weiterhin von dem äußeren Eindruck, dass es sich bei vielen Objekten, für die Patentschutz angestrebt wird, um etwas ähnliches handelt wie bei Wundern, nämlich um etwas Gewohntes und Normales, sondern um eine Erfindung, komme ich zu dem Ergebnis, dass es sich bei Wundem auch um Erfindungen, um Konstrukte handelt.
Echte Wunder und Scheinwunder
Wie wird man nun dem Qualitätskriterium „Erfindung" gerecht? Ein Wort vorweg zum Verständnis des Prüfungsverfahrens eines angemeldeten Patentes. Man fragt, ob es sich bei dem zu prüfenden Objekt um ein Produkt des Zufalls handeln könnte. Das muss mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Erst wenn der Zufall ausgeschlossen ist, beginnt die eigentliche Prüfung. Gefragt wird dann nach dem Wert des Objektes. Wenn dieser nicht mit Sicherheit erkannt werden kann, weil das Objekt nicht vollständig vorliegt oder verstanden wird, soll man versuchen, sichere Aussagen über den Verursacher zu machen, insofern indirekt Aussagen über den Verursacher ein Licht auf den Wert des Objekts werfen. Dabei entsteht kein Circulus vitiosus (Teufelskreis)!
Wir befinden uns vermutlich in einem hochreligiösen Feld. Jedenfalls kann sich am Schluss unserer streng juristischen Prüfung zeigen, dass unser Objekt die Basis für ein
wohlgefälliges Leben und damit eine wichtige Motivation unserer Lebensführung sein kann. Diese Frage wird aber hier bei der Beurteilung des Sonnenphänomens von Fatima vollständig ausgeklammert. Es bestünde sonst die Gefahr, das Prüfungsverfahren mit einem religiösen Vorurteil zu belasten, und sei es auch in diesem Fall mit einem Vorurteil katholischer Glaubenstreue. Ich spreche in dem folgenden Kapitel nicht als Theologe, sondern als Jurist. Mein persönliches, subjektives Urteil werde ich Ihnen erst zum Schluss meines Vortrages mitteilen. Es gehört nicht mehr zum wissenschaftlichen Teil des Vortrages. Beginnen wir mit der Prüfung des Sonnenwunders von 1917:
Das Sonnenwunder auf dem Prüfstand
1. Der Sachverhalt wurde im 1. Kapitel berichtet. Er ist noch lange nicht vollständig erforscht, zeichnet sich aber soweit in seinen Konturen ab, dass der Rahmen festliegt. Das genügt, um das KONSTRUKT zu erkennen, das der Konstruktion zugrunde liegt. Bei diesem Ineinandergreifen der Elemente aus Feuer, Wasser, Erde und Luft innerhalb eines räumlich abgemessenen Luftraumes unter Temperaturkontrolle und zeitlicher Begrenzung, das Ganze 92 Tage auf die Minute vorhergesagt von analphabetischen Kindern und von 70.000 Menschen beobachtet und alle dieses Bewegende und Bewegte in Feinabstimmung, ohne dass es zwischen den Tausenden von Einzelteilen zu Kollisionen kommt(!), - bei diesem Geschehen von einem ungelenkten Zufall zu sprechen, wäre unsinnig und nicht der Erwiderung wert.
2. Die katholische Kirche besitzt ein großes Wissen über Wunder und Erscheinungen seit Jesu Tod. Die Schriftstücke allein im hagiographischen Studienzentrum der Akademischen Bibliothek Paderborn, öffentlich zugänglich, können von keinem Gelehrten auch nur einmal gelesen werden, ein Menschenleben reicht nicht aus. Keine Konfession, Religion, Weltanschauungsgemeinschaft, Institution oder Bibliothek hat einen solchen reichen Erfahrungsschatz. In dieser Fülle von Dokumenten befindet sich kein Wunderbericht, dessen Beweislage von solch hoher juristischen Qualität ist, wie die Zeugensituation in Fatima. Einzelheiten möchte ich Ihnen ersparen. Allein meine eigenen Forschungen beziehen mehr als einhundert Zeugen ein. Ergebnis: Der Sachverhalt ist gesichert.
3. Prüfungskriterium: Die NEUHEIT. Das Objekt muss erstmalig, also einzigartig sein. Das ist hier der Fall. In der Geschichte der Menschheit, überschaubar sind ca. 6000 Jahre, wurde nie dergleichen berichtet, erfahren, erwähnt, behauptet. Das unterscheidet das Sonnenphänomen von allen Heilungswundern und biblischen Wunderberichten.
4. Wie verhält sich das Objekt zum Stand der Wissenschaft? Eine zuverlässige Zusammenfassung über die Ergebnisse theologischer Forschung zum Problemkreis Wunder und Erscheinungen nebst Literaturnachweisen finden wir im Skriptum „Das Wunderproblem heute" von Universitätsprofessor Joseph Schumacher aus Freiburg i. Br. Juristisch geht es um die Frage: Wäre es den begabtesten Theologen, Medizinern und Physikern 1917 möglich gewesen, den Tatbestand des Sonnenphänomens zu realisieren? Die Antwort kann nur lauten: NEIN! Weder 1917 noch heute. Damit kommen wir auf das weitere juristische Kriterium:
5. Die Erfindungshöhe. Unser Blickwinkel verschiebt sich. Ausgehend vom Tatbestand oder seiner verkürzten Sichtweise „Konstrukt" schließen wir zwingend auf den Konstrukteur, also auf die hinter den Geschehnissen tätige geistige Quelle. Da der Zufall als Verursacher ausgeschlossen wurde, wird die Existenz dieser unbekannten Quelle gefordert. Diese muss den größten Denkern unserer Welt weit überlegen sein. Da ihre Überlegungen sich zwar auf unsere irdische Natur beziehen und vom Gehirn des Menschen erfasst werden können, ihr Quellort aber jenseits der Physik und Physiologie liegt, haben wir die Realität einer ERSCHEINUNG jetzt (zum ersten Mal in der Wissenschaft) juristisch bewiesen,
In den zahlreichen Stellungnahmen, die mich nach einem von mir in Wien gehaltenen Vortrag erreichten, wurde die Richtigkeit ausnahmslos akzeptiert. Wertvoll sind mir dabei besonders die Zustimmungen von Seiten der Physiker. Sie liegen auf der von Max Planck vorgeschlagenen Linie.
Wäre ich Richter eines Wunder-Prozesses, der den Feststellungsspruch zum Sonnenphänomen 1917 zu verkünden hätte, lautete mein Urteil:
„Es steht fest, dass die Hirtenkinder Francesco und Jacinta Marto und Lucia dos Santos am 13. Oktober 1917 auf der Hochebene bei Fatima mit einer personalen Intelligenz gesprochen haben, die nicht von dieser Welt ist, weil ihre Intelligenz weit über den Intelligenzquotienten der Erdenbewohner liegt. Wer diese Quelle ist, kann durch eine juristische Feststellungsklage nicht erkannt werden."
Soweit der Prozess. Mehr ist gerichtlich nicht herauszuholen. Dieses Ergebnis hingegen ist von aller Welt zu akzeptieren. Schlüsse daraus zu ziehen, bleibt Sache jedes Einzelnen. Nachdem die Realität menschlicher Wesen jenseits der Reichweite der Physik feststeht, dürfen wir tief beruhigt sein. Diese zweitwichtigste Frage in der Geschichte der Menschheit motiviert uns zum Vertrauen.
Die „Selbstbezeichnung“
Mir persönlich kommt es vermessen, überheblich und töricht vor, die Selbstbezeichnung dieser Quelle abzulehnen. Sie lautet: „Die Frau vom Rosenkranz". Der Rosenkranz ist ein langes, zum Meditieren angelegtes Gebet der Katholischen Kirche, das mit dem ältesten Gebet der Christenheit beginnt, mit der Bitte um Beistand in der Todesstunde endet und den Beter auffordert, unseren Herrn
mit den Augen seiner Mutter in Bildern zu betrachten. Die menschliche Rolle der Frau, die mit der von uns ermittelten „Quelle" übereinstimmt, ist mit ihrer Selbstbezeichnung geradezu genial beschrieben und zugleich begrenzt: Sedes sapientiae (Sitz der Weisheit).
Kapitel IV
Nach Wesen und Wert des Geschehens soll nun gefragt werden. Was ist damals eigentlich geschehen? Was ist passiert? Sollten wir von einem „Wunder" sprechen oder besser noch von einem Doppelwunder, weil das den drei Seherkindern „offenbarte Wunder" genau in das „Wunder der Siebzigtausend Außenstehenden" eingepasst wurde, aber von ganz anderer Art war? Das juristisch erfasste Außenwunder beweist überragende Intelligenz, sagt aber nichts über
aus. Das vom Außenwunder umhüllte Innenwunder spricht in beschwörendem Ernst zur Welt, aber im Verborgenen. Nur den Seherkindern, also den vom Anfang an Tiefgläubigen zeigt sich die königliche Frau vom Rosenkranz, und zwar erfüllt sich ihre Vorstellung im Hinführen zum LEBEN JESU. Wir, die wir heute über den Akten des Fatima-Geschehens sitzen und nachdenken, wir können nur die geistige Überlegenheit der Quelle bestaunen. Das Wesen und den Wert dessen, das sich uns darbietet, erschließt sich wohl nur den Betern.
Jedoch sehe ich auch in dem Außenwunder ein einzigartiges Geschehen, das bisher als solches kaum beachtet wurde: Es ist in herrliches (in der Tat Herrlich!) Schauspiel, das zur höchsten Begeisterung hinreißt; seine betörende, verschwenderische Farbenpracht; das spürbare Fallen und Verdunsten gewaltiger Wassermassen, in Minuten dem Farbenspiel angepasst; die raffinierten Luftspiegelungen, leuchtend ohne zu blenden, das Bild und den Tanz der kreisenden Scheibe über viele Kilometer weiterblitzend
Nach dem, was sich meine gelehrten theologischen Kollegen über Wesen, Wirkungen und Kriterien von „Wundern" ausgedacht haben, sieht das alles nicht aus. Romano Guardini, Karl Rahner und andere zwischen ihnen taten gut daran, über das Sonnenphänomen zu schweigen. Es passt nicht in ihre Vorstellung vom Wunder!
„Sonnenwunder“ - mehr als ein Wunder!
Man vergleiche einmal, ohne sich vorher festzulegen, Lourdes mit Fatima. Ein krebskranker Mann geht nach Lourdes, betet um seine Heilung zur Immaculata, schreit wie vom Blitz getroffen auf und ist kerngesund! Wir nennen das ein WUNDER, falls das alles so zutrifft, was behauptet wird. Aber hier? Am 13. Oktober 1917, 11 oder 12 Minuten lang um 12.00 Uhr in einem abgegrenzten Luftraum von schätzungsweise 5000 Kubikkilometern? Was ist da geschehen? Keiner von den 70.000 hat um irgendetwas gebeten oder gebetet! Ein gigantisches Kaleidoskop kommt überraschend und zergeht überraschend wieder! Ich empfinde, dass dieses Phänomen kein Wunder war, sondern etwas viel Größeres, viel Ergreifenderes. Mit diesem Luftobjekt hat eine neue Epoche jenseitiger Erfahrung begonnen, für das ich den Ausdruck NOVA vorschlage, um damit das absolut NEUE, das ÜBERRASCHENDE, das ÜBERGROSSE und UNGEHEUERE des Erlebens des Sonnenphänomens zum Ausdruck zu bringen.
Im Vergleich mit einer „NOVA", wie die Astronomen einen explodierenden bzw. eruptierenden überhellen Sonnenkörper in Milchstraßenferne bezeichnen, fällt auf: Die „NOVA" der Astronomen ist Chaos, entsteht aus dem Chaotischen und endet darin nach grausamer Zerstörung umlaufender Himmelskörper.
Was die Leute in Fatima hingegen sahen, lässt die Sonne in ihrer Herrlichkeit unangetastet. Ihr Bild wirft schöne Lichtzungen aus, ihre Wärme ist wohltuend, ihre Farbbündel entzücken. Sie selbst explodiert nicht, sondern tanzt. Kurz gesagt, alles geschieht in begreifbarer ORDNUNG und darum begreifen die Zuschauer, dass alles „in Ordnung" ist. Ordnung aber ist das Gegenteil von Zufall, Zugefallenem, Zufälligem. Wo solche Ordnung erstmalig ohne jede Vorgeschichte auftritt, scheidet die Erklärung durch Evolution im Sinne eines Stammbaums aus. Das von Tausenden von Menschen beobachtete Phänomen kann nur als das Konstrukt einer evolutionslosen und den Menschen übersteigenden Intelligenz angesehen werden!
Überzeugung
Menschen, Erde und Kosmos wurden aus Geist erschaffen und mit eindeutigem Sinn begabt. Wenn wir von Menschen wie wir es sind reden, also von Lebewesen, die sprechen können und die fähig sind, über das, was sie sagen nachzudenken im Unterschied zu einem Papagei, dann haben alle Menschen wie wir nach Adam und Eva Intelligenz besessen und geredet. Die Wissenschaftler begannen zwar seit Darwin zu behaupten, dass der Mensch vom Affen abstamme und viele Fernsehjournalisten beten das heute nach, aber weder Sie noch ich noch die schöne Dame, die 1917 von den drei Seherkindern gesehen wurde, stammen vom Affen ab. Mit dieser Gewissheit dürfen Sie heute Abend ruhig schlafen gehen, ohne sich von Darwinscher und Nach-Darwinscher Evolutionslehre beunruhigen zu lassen. Auf diesen Punkt der Lehre von der Abstammung des Menschen aus dem Tierreich im Gegensatz zur Lehre der Schöpfung des Menschen durch
möchte ich in einem nächsten Vortrag, an dem ich zur Zeit arbeite, näher eingehen und dabei an die Überlegungen, die Kardinal Christoph Schönborn in dem Gastkommentar der New York Times unter dem Titel „Finding design in nature" gemacht hat, anknüpfen.