Hamburger Forscher machen sagenumwobenen Fund
Angeblich Palast der Königin von Saba entdeckt
Einen sagenumwobenen Fund haben Forscher der Universität Hamburg nach eigenen Angaben in Äthiopien gemacht: In der alten Königsstadt Aksum-"Dungur“ wollen sie im Frühjahr den Palast der Königin von Saba entdeckt haben. Die Ruinen stammen laut den Archäologen aus dem 10. Jahrhundert vor Christus und waren unter einem später errichteten Palast eines christlichen Königs verborgen.
Ansicht des Palastes in Aksum-"Dungur" in Äthiopien (c) dpa - Bildfunk (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Blick auf einen Palastes in Aksum-"Dungur" in Äthiopien aus dem Jahr 600-640 nach Christus. Darunter liegt laut dem Hamburger Forscher Ziegert der Palast der Königin von Saba. ]
Sagenumwobene Herrscherin
„Durch die Datierung, durch die Orientierung und die Details, die ich dort gefunden habe, bin ich sicher, dass es der Palast ist“, sagte Professor Helmut Ziegert vom Archäologischen Institut der Universität.
Literarische Spuren der Königin von Saba finden sich in der Bibel, im Koran und in der äthiopischen Überlieferung Kebra Negast, ein Buch über die Abstammung des früheren äthiopischen Herrscherhauses. Zusammen mit König Salomon hatte die Königin von Saba der Überlieferung zufolge einen Sohn, Melenik. Die Kebra Negast erzählt davon, wie Melenik seinem Vater die Bundeslade stahl. Nach biblischer Beschreibung wurden in der Bundeslade die zehn Gebote aufbewahrt, die Mose laut dem Alten Testament direkt von
empfangen habe.
Standort der Bundeslade?
Altar im Palast in Aksum-"Dungu" in Äthiopien (c) dpa - Bildfunk (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Auf einem Altar im Palast soll die Bundeslade gestanden haben, glaubt Ziegert. ]
Ziegert glaubt, dass die Bundeslade über längere Zeit im mutmaßlichen Palast der Königin von Saba aufbewahrt wurde. In dem Gebäude entdeckten die Forscher den Standort eines Altars. In seiner Nähe fanden sie rund 17 Opfergaben – Gefäße und Gefäßsätze, "alle nicht weiter als 3,5 Meter von dem Altar entfernt", so der Hamburger Professor. Hier soll die Bundeslade gestanden haben.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der mutmaßliche Palast der Königin von Saba in seiner ursprünglichen Form nur kurze Zeit bestand. Melenik, der Sohn der Königin, soll den Palast abgetragen und, auf den Fixstern Sirius ausgerichtet, neu aufgebaut haben, meint Ziegler.
Ziegert und sein Team untersuchen seit 1999 in Aksum den Beginn des äthiopischen Staates und der äthiopisch-orthodoxen Kirche.
Stand: 08.05.2008 19:33 Uhr