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    Das EU-Freihandelsabkommen mit Kolumbien und Peru

    Sirius123
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    Das EU-Freihandelsabkommen mit Kolumbien und Peru Empty Das EU-Freihandelsabkommen mit Kolumbien und Peru

    Beitrag von Sirius123 Fr 29 Nov - 0:15

    Seit Wochen ist Kolumbien in Aufruhr. Hunderttausende Menschen hatten sich am 19. August einem landesweiten Agrarstreik angeschlossen. Bauern aus allen Teilen des südamerikanischen Landes wendeten sich in Demonstrationen, mit Straßenblockaden und Kundgebungen gegen die neoliberale Politik der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos. Das alles ist weit weg von Europa, könnte man meinen. Doch die Proteste richteten sich auch gegen die Aufhebung von Handelschranken zwischen Kolumbien und der Europäischen Union. Was hierzulande als Fortschritt präsentiert wird, treibt die Menschen in Kolumbien und anderen „Partnerstaaten“ auf die Straßen. Ihre Angst vor billigen agrarindustriellen Produkten ist groß. Die Regierung Santos unternehme nichts, um die eigenen Märkte gegen die übermächtige Konkurrenz zu schützen, heißt es vonseiten der Demonstranten. Regierungsunabhängige Handelexperten in EU-Staaten geben ihnen Recht. Dennoch wurde das EU-Freihandelsabkommen mit Kolumbien und Peru Anfang Mai im deutschen Bundesrat angenommen. Zeit für eine Zwischenbilanz der Debatte.

    „Wir fordern vor allem die Abkehr von den Freihandelsabkommen, die lokale Bauern bedrohen“, sagte der Vorsitzende des Dachverbandes der kolumbianischen Bauerngewerkschaften, Ederto Díaz. „Mit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit der EU sehen sich in Kolumbien rund 400.000 Milchbauern in ihrer Existenz bedroht“, so Díaz. Auch die Überschwemmung des Marktes mit Mais und Reis aus den USA sei für sie eine Gefahr. Man werde die Mobilisierung daher aufrechterhalten, um eine Änderung der Wirtschaftspolitik zu erzwingen.

    Nach schwierigen Verhandlungen sind die Blockaden Ende September zwar eingestellt worden, doch die Situation bleibt brenzlig. Eine Umkehr in der Wirtschaft- und Entwicklungspolitik ist von der Santos-Führung nicht zu erwarten. Dabei geben die Statistiken den Demonstranten Recht. „Im Jahr 1990 hat Kolumbien noch rund 700.000 Tonnen Agrarprodukte importiert“, schreibt der kolumbianische Journalist Antonio José Gutiérrez Blanco: Im vergangenen Jahr, 2012, seien es bereits über zehn Millionen Tonnen gewesen. In dem Maße, wie die Einfuhren steigen, verlieren die einheimischen Bauern ihre Arbeit.


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