Der Yellowstone-Nationalpark in den USA ist für seine Geysire und heißen Quellen bekannt. Unter Forschern aber sorgt er auch aus anderem Grund für Faszination: Hier dringt Heliumgas aus dem Untergrund, dessen Isotopenzusammensetzung ungewöhnlich und für diese Gegend rätselhaft ist. US-Forscher haben nun herausgefunden, woher das seltsame Gas stammt: Uraltes Gestein hielt das Helium für zwei Milliarden Jahre im Untergrund gefangen. Erst das in jüngerer Zeit aus tieferen Erdschichten aufsteigende Magma befreite das Urzeitgas und lässt es nun aus den Spalten und Schloten dringen.
Rätselhaftes Helium
Vor allem in der Caldera des letzten großen Ausbruchs setzen unzählige Löcher und Spalten auch heute noch große Mengen vulkanischer Gase frei. “Dieses Gebiet ist das Zentrum anhaltender Zyklen von Hebungen und Senkungen des Untergrunds”, erklären Jacob Lowenstern vom US Geological Survey in Menlo Park und seine Kollegen. Ver-mutlich werden sie dadurch ausgelöst, dass immer wieder geschmolzenes Basaltgestein aus dem Erdmantel nach oben steigt und mit dem Krustengestein reagiert.
Gefangen im uralten Gestein
Lowenstern und seine Kollegen haben anhand von geologischen Modellen und Proben näher untersucht, woher dieses zusätzliche Helium-4 stammen könnte. Ihr Verdacht richtete sich dabei nicht auf die oberen Bereiche der Kruste, sondern auf eine darunter-liegende Schicht sehr viel älteren Gesteins. “Yellowstone sitzt rittlings auf dem Wyoming-Kraton, einer Gesteinsformation, die schon vor 2,8 Milliarden Jahren entstand und die sich seitdem tektonisch kaum verändert hat”, erklären die Forscher. Und dieses uralte Kraton ist ihrer Ansicht nach die Quelle des zusätzlichen Helium-4.
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