Ein paar kleine Zeichen bemerkt man schon in der S-Bahn. Plötzlich tauchen T.Shirts mit "Open PGP für Alle" auf, ansonsten lässt sich kaum erahnen, dass an diesem Samstag eines der dringendsten gesellschaftlichen Probleme massenhaft auf die Straße getragen werden soll. Nur 3.000 Menschen zählt der Tagesspiegel, die Veranstalter dürften eine höhere Zahl von Menschen nennen (6.500), die sich hinter dem Brandenburger Tor eingefunden hat.
Davor ist kein Platz, dort wetteifern Hochspringer um den Sieg. Auch sonst, kaum ein Zeichen von einem Massenprotest. Ironische Fußnote an diesem Samstag: nur ein paar Hundert Meter Luftlinie entfernt lädt die Bundesregierung zum Tag der offenen Tür ein, wer will darf im Bundespresse- und Informationsamt umherspazieren und sich darüber informieren, wie die Regierung denn ihre Bürger mit ebendiesen Informationen versorgt.
Die Menschen vor dem Brandenburger Tor würden wohl sagen: "Gar nicht". Kurz vor 15 Uhr, nach dem die Musik verklungen ist, fängt es an zu regnen. Wasser von oben mit Symbolcharakter? Das wäre wohl etwas zu gewollt und vor allem stört es die meisten Besucher der Demonstration auch nicht. Selbst wenn die niedrige Zahl stimmen sollte, die Demo scheint bunter gewesen zu sein, als klassische Antikriegs-Demos oder ähnliche Veranstaltungen. 81 Organisationen haben zum Protest gegen die Massenüberwachung geladen.
Vielleicht lässt sich die geringe Zahl auch damit erklären, dass man sich immer wieder fragt: Ist solch ein Protest nicht übertrieben? Angesichts der vielen Probleme in der Welt? Doch dann ruft man sich wieder vor Augen: Was wäre, wenn wirklich alle Straßen überwacht wären, ja selbst das eigene Haus, keine Privatsphäre mehr existiert? In der virtuellen Welt ist es längst der Fall, die Auswirkungen auf die reale Welt werden immer mehr. Und manche der Teilnehmer verleben wohl mehr Zeit in der virtuellen als in der realen Welt. Dort lebt man also gewissermaßen vogelfrei.
Der ehemalige Datenschutzbeauftragte Peter Schaar sprich deswegen auch nicht nur vom Hier und Jetzt, sondern fragt danach, was die Kinder, die heute eingeschult wurden in Berlin, was die erwarten können. Werden sie überhaupt noch eine Vorstellung von Privatsphäre haben?
"Google weiß mehr über mich als meine Mutti", steht auf einem Schild. Ein Spruch zum Schmunzeln. Wenn er nicht wahr wäre in vielen Fällen. Dabei geht es den Rednern auf der Bühne vorne nicht unbedingt um eine Revolution. Es gäbe bereits jetzt Möglichkeiten anders mit Daten umzugehen. Datensparsamkeit und -vermeidung werden immer angemahnt und sind teilweise auch verpflichtend für Unternehmen. Doch Sanktionen gibt es kaum.
"Zwei bis drei Leute mehr hätten noch Platz gehabt" kommentierte der Fotograf treffend unter seinem Werk. Photo Credits: Gregor Klar, via flickr.com
Immer wieder ist aber die Ohnmacht spürbar. Sind die Leute nicht daran interessiert, was mit ihren Daten passiert? Viele sehen wohl keine Alternativen. Es ist doch hoffentlich nicht schon die Angst unangenehm aufzufallen?
Änderungen durchzusetzen, das wissen auch die Aktivisten, dafür braucht man einen langen Atem: "Jede kleine Änderung durchzusetzen, dauert zehn Jahre", heißt es da. Eine Frage schwebt über Allem: Was passiert mit Edward Snowden? Und warum gibt es noch keinen deutschen Whistleblower? Immer wenn Snowdens Name genannt wird, wird das Klatschen lauter. Menschen brauchen offensichtlich Helden, gerade, wenn der Kampf aussichtslos scheint. Doch es gibt auch konkrete Forderungen, bei denen man schlucken muss, dass sie nicht selbstverständlich sind: Rechsbrüch sollten niemals geheim, sie aufzudecken dürfe nicht illegal sein. Doch oft genug wird bekanntermaßen in diesem Zusammenhang mit Staatsgeheimnissen argumentiert.
Quelle und weiterlesen....
Davor ist kein Platz, dort wetteifern Hochspringer um den Sieg. Auch sonst, kaum ein Zeichen von einem Massenprotest. Ironische Fußnote an diesem Samstag: nur ein paar Hundert Meter Luftlinie entfernt lädt die Bundesregierung zum Tag der offenen Tür ein, wer will darf im Bundespresse- und Informationsamt umherspazieren und sich darüber informieren, wie die Regierung denn ihre Bürger mit ebendiesen Informationen versorgt.
Die Menschen vor dem Brandenburger Tor würden wohl sagen: "Gar nicht". Kurz vor 15 Uhr, nach dem die Musik verklungen ist, fängt es an zu regnen. Wasser von oben mit Symbolcharakter? Das wäre wohl etwas zu gewollt und vor allem stört es die meisten Besucher der Demonstration auch nicht. Selbst wenn die niedrige Zahl stimmen sollte, die Demo scheint bunter gewesen zu sein, als klassische Antikriegs-Demos oder ähnliche Veranstaltungen. 81 Organisationen haben zum Protest gegen die Massenüberwachung geladen.
Vielleicht lässt sich die geringe Zahl auch damit erklären, dass man sich immer wieder fragt: Ist solch ein Protest nicht übertrieben? Angesichts der vielen Probleme in der Welt? Doch dann ruft man sich wieder vor Augen: Was wäre, wenn wirklich alle Straßen überwacht wären, ja selbst das eigene Haus, keine Privatsphäre mehr existiert? In der virtuellen Welt ist es längst der Fall, die Auswirkungen auf die reale Welt werden immer mehr. Und manche der Teilnehmer verleben wohl mehr Zeit in der virtuellen als in der realen Welt. Dort lebt man also gewissermaßen vogelfrei.
Der ehemalige Datenschutzbeauftragte Peter Schaar sprich deswegen auch nicht nur vom Hier und Jetzt, sondern fragt danach, was die Kinder, die heute eingeschult wurden in Berlin, was die erwarten können. Werden sie überhaupt noch eine Vorstellung von Privatsphäre haben?
"Google weiß mehr über mich als meine Mutti", steht auf einem Schild. Ein Spruch zum Schmunzeln. Wenn er nicht wahr wäre in vielen Fällen. Dabei geht es den Rednern auf der Bühne vorne nicht unbedingt um eine Revolution. Es gäbe bereits jetzt Möglichkeiten anders mit Daten umzugehen. Datensparsamkeit und -vermeidung werden immer angemahnt und sind teilweise auch verpflichtend für Unternehmen. Doch Sanktionen gibt es kaum.
"Zwei bis drei Leute mehr hätten noch Platz gehabt" kommentierte der Fotograf treffend unter seinem Werk. Photo Credits: Gregor Klar, via flickr.com
Immer wieder ist aber die Ohnmacht spürbar. Sind die Leute nicht daran interessiert, was mit ihren Daten passiert? Viele sehen wohl keine Alternativen. Es ist doch hoffentlich nicht schon die Angst unangenehm aufzufallen?
Änderungen durchzusetzen, das wissen auch die Aktivisten, dafür braucht man einen langen Atem: "Jede kleine Änderung durchzusetzen, dauert zehn Jahre", heißt es da. Eine Frage schwebt über Allem: Was passiert mit Edward Snowden? Und warum gibt es noch keinen deutschen Whistleblower? Immer wenn Snowdens Name genannt wird, wird das Klatschen lauter. Menschen brauchen offensichtlich Helden, gerade, wenn der Kampf aussichtslos scheint. Doch es gibt auch konkrete Forderungen, bei denen man schlucken muss, dass sie nicht selbstverständlich sind: Rechsbrüch sollten niemals geheim, sie aufzudecken dürfe nicht illegal sein. Doch oft genug wird bekanntermaßen in diesem Zusammenhang mit Staatsgeheimnissen argumentiert.
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