In Rumäniens Wäldern geht es zu wie in einem Krimi und das mit einer absoluten Starbesetzung! Der letzte Urwald Europas in den Händen von Ikea
Rumänischen Wäldern droht der Kahlschlag. Immer wieder gerät der letzte Urwald Europas wegen illegal gerodeter Bäume und Korruption in die Schlagzeilen. Nirgendwo auf der Welt schreitet die Waldzerstörung so rasant voran wie in Asien. Etwa tausend Bäume fallen pro Tag in Australien und auch der Regenwald leidet unter dem Holzboom, doch wer spricht schon von einem Urwald vor der eigenen Haustür? Vielleicht fördern Sie mit Steuergeldern diesen Kahlschlag. Im EU-Finanzrahmen 2014–2020 entfallen auf Rumänien ca. 30 Mrd. EUR aus den Strukturfondsmitteln, davon etwa 6 Mrd. für die Infrastruktur insgesamt.
In Rumäniens Wäldern geht es zu wie in einem Krimi und das mit einer absoluten Starbesetzung.
Da wären die reiche Harvard University, der weltweit größte Möbelhersteller IKEA, Prokon, der große österreichische Holzkonzern Schweighofer, die Holzmafia, korrupte rumänischer Parlamentarier, Forstwirtschafts-Beamte, Staatsanwaltschaft, Landwirtschaftsministerium, die Europäische Kommission, weitere staatliche Behörden und als Nebendarsteller viele kleine Bauern, die ihres Landes beraubt wurden. Hauptdarsteller ist ein Paradies, welches abgeholzt wird.
In Rumänien droht den letzten großen unberührten Wäldern Europas Gefahr durch illegale Holzrodung. Etwa 6% des von dem schwedischen IKEA verbrauchten Holzes kommt jedes Jahr aus Rumänien. Einer seiner Zulieferer ist der österreichische Holzriese Schweighofer.
Von den 6,6 Millionen Hektar Wald verschwinden nach Schätzung von Greenpeace stündlich drei Hektar. Seit der Wende vor 28 Jahren wurden es nach Angaben des rumänischen Rechnungshofes fast 400 000 Hektar weniger. Etwa die Hälfte des Bestandes befindet sich in Privatbesitz, nachdem Flächen, die von den Kommunisten enteignet worden waren, an die früheren Besitzer oder deren Nachkommen zurückgegeben wurden.
.riseproject.ro
Wie Ikea zum größten Privatwaldbesitzer in Rumänien wurde
IKEA hat eigene Waldstücke gekauft und zwar in Estland, Lettland, Litauen und Rumänien. Doch die Geschichte aus Rumänien ist so abenteuerlich, dass ein Kriminalautor es nicht besser hätte schreiben können.
Es ist wie ein vergessener Ort, als hätte hier Steven Spielberg Jurassic Park gedreht. Eine unberührte Natur mit alten Bäumen. 90 % sind Buchen, neben Eichen und Tannen. Doch Steven Spielberg wird hier keine Fortsetzung drehen können, denn das einstige Paradies fiel der Operation „Bulldozer“ zum Opfer. Mit dem Segen des FSC fallen Holzfäller in die letzten unberührten Urwälder der Erde ein und roden den Menschen ihre Heimat und Lebensgrundlagen weg. Zwei Drittel der letzten alten Wälder in Europa sind in Rumänien. 6000 Braunbären lebten nach offizieller Zählung 2009 in den Wäldern der rumänischen Karpaten, mehr als irgendwo sonst in Europa. Doch wie lange noch?
Die illegale Entwaldung der Karpaten schreitet voran, erst von einem höheren Punkt aus lässt sich das Ausmaß der Abholzung erkennen. Es sind ausländische Firmen, die den Rumänen das Holz rauben und mittendrin IKEA. Bereits 2006 sagte Gerald Schweighofer: „Langfristig wird es sicher einen Kampf ums Holz geben“ .
Zur Zeit ermittelt die Staatsanwaltschaft sogar wegen organisiertem Verbrechen. Dass sich damit irgendwann mal die berühmte Harvard University konfrontiert sieht, hätte sich die Universität auch nie träumen lassen, schließlich hat sie acht US-Präsidenten hervorgebracht. Aber auch IKEA, das so um sein gutes Image bemüht ist, könnte Rumänien noch zu einem Verhängnis werden.
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