Bin hier auf eine sehr interessante Sache gestossen.
Will nicht zuviel verraten (sollt es ja auch selbst lesen), ist aber auf jeden Fall sehr interessant die Story.
Wenn das wirklich so stimmt, dann dürfte es theoretisch keinen Zweifel mehr an der wirklichen Existenz von "Wundern" geben.
Bin mal gespannt, was Ihr davon haltet, mich hat die Geschichte jedenfalls schon sehr neugierig gemacht.
"Experten sollen Rätsel um Neapels Blutwunder lösen
Die Blutreliquie von Neapels Stadtpatron Januarius ist weltberühmt: Verschlossene Ampullen enthalten angeblich das getrocknete Blut des Märtyrers – dreimal jährlich verflüssigt sich der Inhalt vor den Augen der Gläubigen auf wundersame Weise. Nun soll ein internationales Expertenteam das Geheimnis lüften.
Der Heilige lässt sich in der Regel nach inbrünstigen Gebeten erweichen: Die Blutreliquie des frühchristlichen Märtyrers Januarius im Dom von Neapel verflüssigt sich üblicherweise an drei Terminen im Jahr, am Samstag vor dem ersten Maisonntag, am 19. September und am 16. Dezember.
Auch am vergangenen Samstag trat die Erscheinung ein. Die Gläubigen jubelten. Ihnen schwant Böses, wenn das Zeichen ausbleibt. Sorgen macht ihnen deshalb diesmal nicht ihr Stadtpatron selbst, sondern eher die Nachricht, dass er womöglich bald wissenschaftlich analysiert werden soll. Das könnte das neapolitanische Wunder bestätigen – oder zerstören.
Bislang ist es „nur eine Idee“, dass im kommenden Jahr eine internationale Expertenkommission das Rätsel untersuchen soll, betont der Sprecher des Erzbistums, Enzo Piscopo. Aber diese Idee stammt immerhin von Neapels Kardinal Crescenzio Sepe persönlich. Bei einem Besuch in der theologischen Fakultät von Neapel dachte er jüngst laut darüber nach, die Untersuchungen vor 20 Jahren auf den neuesten Stand zu bringen. Er habe sogar schon mit Papst Benedikt XVI. darüber gesprochen.
1989 war die Reliquie mit optischen Verfahren untersucht worden. Eine Materialprobe blieb den Wissenschaftlern verwehrt, aus Pietät gegenüber dem Patron, der laut Überlieferung im Jahr 305 als Bischof den Martertod starb. Ob das handgroße kristallene Schaugefäß wirklich geronnenes menschliches Blut enthält, ist daher noch immer nicht sicher geklärt – geschweige denn, wieso die kompakte Masse normalerweise dreimal jährlich – am Samstag vor dem ersten Maisonntag, am 19. September und am 16. Dezember – flüssig wird und die Farbe wechselt.
Silvano Fuso vom Komitee zur Erklärung paranormaler Phänomene (CICAP) begrüßt daher die Idee des Kardinals. „Wir haben größtes Interesse daran, die Frage wieder zu eröffnen.“ Seine Vereinigung hatte sich schon ausführlich mit dem Wunder von Neapel befasst. Ein Chemiker-Kollege Fusos rührte einen Cocktail an, der dem Verhalten der Reliquie frappierend ähnelte: ein sogenanntes thixotropes Material, das im Ruhezustand zusammenklumpt und sich durch Schütteln scheinbar in Blut verwandelt.
Erst seit 1389 ist das neapolitanische Blutwunder urkundlich belegt. Damals wäre jeder durchschnittliche Alchimist laut Fuso imstande gewesen, einen solchen Trick zu produzieren. Eine Mischung aus Eisenchlorit, wie es am Vesuv als Mineral vorkommt, zerstampften Eierschalen, Kochsalz und Wasser hätte genügt, um unbedarfte Gläubige und Geistliche zu verblüffen.
Betrug an den Frommen will Fuso dem katholischen Klerus nicht unterstellen: „Wir gehen davon aus, dass seitens der Kirche alles im guten Glauben geschieht.“ Auch der Bischof, der die Ampulle dreimal im Jahr den Gläubigen zeigt, könnte sie „vielleicht nur unbewusst“ so bewegen, dass die Reaktion eintritt.
Wunderüberzeugte wenden ein, dass die Reliquie trotz allem ein gewisses Eigenleben zeigt: Mal blieb die Verflüssigung aus, bisweilen soll sie eingetreten sein, ohne dass jemand Hand an die Ampulle legte.
Darüber, welche Folgen eine mögliche naturwissenschaftliche Erklärung für den Reliquienkult im Dom haben könnte, will Bistumssprecher Piscopo nicht spekulieren: „Das ist das nächste Thema. Wir müssen zuerst die Resultate der Kommission sehen.“ Fuso hofft, dass auch Fachleute der Skeptiker-Vereinigung an den Arbeiten beteiligt werden. Die Ergebnisse sieht er gelassen: „Ein Gläubiger kann auch ohne Wunder glauben.“"
Quelle:
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Will nicht zuviel verraten (sollt es ja auch selbst lesen), ist aber auf jeden Fall sehr interessant die Story.
Wenn das wirklich so stimmt, dann dürfte es theoretisch keinen Zweifel mehr an der wirklichen Existenz von "Wundern" geben.
Bin mal gespannt, was Ihr davon haltet, mich hat die Geschichte jedenfalls schon sehr neugierig gemacht.
"Experten sollen Rätsel um Neapels Blutwunder lösen
Die Blutreliquie von Neapels Stadtpatron Januarius ist weltberühmt: Verschlossene Ampullen enthalten angeblich das getrocknete Blut des Märtyrers – dreimal jährlich verflüssigt sich der Inhalt vor den Augen der Gläubigen auf wundersame Weise. Nun soll ein internationales Expertenteam das Geheimnis lüften.
Der Heilige lässt sich in der Regel nach inbrünstigen Gebeten erweichen: Die Blutreliquie des frühchristlichen Märtyrers Januarius im Dom von Neapel verflüssigt sich üblicherweise an drei Terminen im Jahr, am Samstag vor dem ersten Maisonntag, am 19. September und am 16. Dezember.
Auch am vergangenen Samstag trat die Erscheinung ein. Die Gläubigen jubelten. Ihnen schwant Böses, wenn das Zeichen ausbleibt. Sorgen macht ihnen deshalb diesmal nicht ihr Stadtpatron selbst, sondern eher die Nachricht, dass er womöglich bald wissenschaftlich analysiert werden soll. Das könnte das neapolitanische Wunder bestätigen – oder zerstören.
Bislang ist es „nur eine Idee“, dass im kommenden Jahr eine internationale Expertenkommission das Rätsel untersuchen soll, betont der Sprecher des Erzbistums, Enzo Piscopo. Aber diese Idee stammt immerhin von Neapels Kardinal Crescenzio Sepe persönlich. Bei einem Besuch in der theologischen Fakultät von Neapel dachte er jüngst laut darüber nach, die Untersuchungen vor 20 Jahren auf den neuesten Stand zu bringen. Er habe sogar schon mit Papst Benedikt XVI. darüber gesprochen.
1989 war die Reliquie mit optischen Verfahren untersucht worden. Eine Materialprobe blieb den Wissenschaftlern verwehrt, aus Pietät gegenüber dem Patron, der laut Überlieferung im Jahr 305 als Bischof den Martertod starb. Ob das handgroße kristallene Schaugefäß wirklich geronnenes menschliches Blut enthält, ist daher noch immer nicht sicher geklärt – geschweige denn, wieso die kompakte Masse normalerweise dreimal jährlich – am Samstag vor dem ersten Maisonntag, am 19. September und am 16. Dezember – flüssig wird und die Farbe wechselt.
Silvano Fuso vom Komitee zur Erklärung paranormaler Phänomene (CICAP) begrüßt daher die Idee des Kardinals. „Wir haben größtes Interesse daran, die Frage wieder zu eröffnen.“ Seine Vereinigung hatte sich schon ausführlich mit dem Wunder von Neapel befasst. Ein Chemiker-Kollege Fusos rührte einen Cocktail an, der dem Verhalten der Reliquie frappierend ähnelte: ein sogenanntes thixotropes Material, das im Ruhezustand zusammenklumpt und sich durch Schütteln scheinbar in Blut verwandelt.
Erst seit 1389 ist das neapolitanische Blutwunder urkundlich belegt. Damals wäre jeder durchschnittliche Alchimist laut Fuso imstande gewesen, einen solchen Trick zu produzieren. Eine Mischung aus Eisenchlorit, wie es am Vesuv als Mineral vorkommt, zerstampften Eierschalen, Kochsalz und Wasser hätte genügt, um unbedarfte Gläubige und Geistliche zu verblüffen.
Betrug an den Frommen will Fuso dem katholischen Klerus nicht unterstellen: „Wir gehen davon aus, dass seitens der Kirche alles im guten Glauben geschieht.“ Auch der Bischof, der die Ampulle dreimal im Jahr den Gläubigen zeigt, könnte sie „vielleicht nur unbewusst“ so bewegen, dass die Reaktion eintritt.
Wunderüberzeugte wenden ein, dass die Reliquie trotz allem ein gewisses Eigenleben zeigt: Mal blieb die Verflüssigung aus, bisweilen soll sie eingetreten sein, ohne dass jemand Hand an die Ampulle legte.
Darüber, welche Folgen eine mögliche naturwissenschaftliche Erklärung für den Reliquienkult im Dom haben könnte, will Bistumssprecher Piscopo nicht spekulieren: „Das ist das nächste Thema. Wir müssen zuerst die Resultate der Kommission sehen.“ Fuso hofft, dass auch Fachleute der Skeptiker-Vereinigung an den Arbeiten beteiligt werden. Die Ergebnisse sieht er gelassen: „Ein Gläubiger kann auch ohne Wunder glauben.“"
Quelle:
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