Ein Planet kreist bereits
Die Sonne Beta Pictoris ist nach astronomischen Maßstäben erst 12 Millionen Jahre alt, doch sie besitzt bereits einen Planeten. Diesen haben Forscher nun erstmals dabei beobachtet, wie er seinen Stern umkreist.
Astronomen haben erstmals einem fernen Planeten beim Umkreisen seines Heimatsterns zugeschaut. Die Beobachtung bestätige, dass die jugendliche Sonne Beta Pictoris wie vermutet einen Planeten besitzt, schreiben die Forscher um die Französin Anne-Marie Lagrange vom Observatorium Grenoble im US-Fachjournal "Science". Zudem belegten die Daten, dass sich Planeten sehr rasch bereits in wenigen Millionen Jahren nach der Geburt eines Sterns formen können.
Mehr als 450 Planeten von anderen Sternen sind bislang entdeckt worden, aber weniger als ein Dutzend wurde direkt mit Teleskopen beobachtet, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) in Garching bei München erläuterte. Die meisten sogenannten Exoplaneten verrieten sich indirekt über ihre Schwerkraft, mit der sie an ihrem Heimatstern rütteln. In dem gleißenden Schein ihres Sterns werden die fernen Planeten in der Regel überstrahlt und sind daher mit irdischen Teleskopen nicht erkennbar.
Künstlerische Darstellung des Sterns Beta Pictoris und eines Planeten, der ihn umkreist.
(Foto: dpa)
Sonne im Kindesalter
Der Planet von Beta Pictoris habe von allen bislang direkt beobachteten Exoplaneten den geringsten Abstand von seinem Stern, betonte die ESO. Er umkreise seine Sonne etwa in demselben Abstand wie der Saturn unsere Sonne. Sein Heimatstern ist eine erst zwölf Millionen Jahre alte Sonne im südlichen Sternbild Maler (Pictor). In kosmischen Maßstäben ist dieser Stern gerade erst geboren. Zum Vergleich: Unsere Sonne strahlt bereits seit etwa 4,5 Milliarden Jahren.
Bereits 2003 hatten Astronomen mit dem "Very Large Telescope" der ESO von Nordchile aus in der dichten Staubwolke, die Beta Pictoris umgibt, ein Objekt erspäht, das wie ein Planet aussah. Auf neueren Bildern aus dem Jahr 2008 und dem Frühjahr 2009 war dieses Objekt dann nicht mehr zu sehen. Im Herbst 2009 tauchte es auf der anderen Seite des Sterns wieder auf. Damit sei eindeutig belegt, dass es sich um einen Planeten des 60 Lichtjahre entfernten Sterns handele, betonte Lagrange.
Die Beobachtung erlaubt auch eine Abschätzung der Masse des Planeten: Demnach besitzt er rund neun Mal soviel Materie wie der Gasriese Jupiter, der größte Planet in unserem System. Sein Heimatstern ist etwa 75 Prozent massereicher als unsere Sonne.
Fachartikelnummer DOI: 10.1126/science.1187187
Quelle: ntv.de
Die Sonne Beta Pictoris ist nach astronomischen Maßstäben erst 12 Millionen Jahre alt, doch sie besitzt bereits einen Planeten. Diesen haben Forscher nun erstmals dabei beobachtet, wie er seinen Stern umkreist.
Astronomen haben erstmals einem fernen Planeten beim Umkreisen seines Heimatsterns zugeschaut. Die Beobachtung bestätige, dass die jugendliche Sonne Beta Pictoris wie vermutet einen Planeten besitzt, schreiben die Forscher um die Französin Anne-Marie Lagrange vom Observatorium Grenoble im US-Fachjournal "Science". Zudem belegten die Daten, dass sich Planeten sehr rasch bereits in wenigen Millionen Jahren nach der Geburt eines Sterns formen können.
Mehr als 450 Planeten von anderen Sternen sind bislang entdeckt worden, aber weniger als ein Dutzend wurde direkt mit Teleskopen beobachtet, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) in Garching bei München erläuterte. Die meisten sogenannten Exoplaneten verrieten sich indirekt über ihre Schwerkraft, mit der sie an ihrem Heimatstern rütteln. In dem gleißenden Schein ihres Sterns werden die fernen Planeten in der Regel überstrahlt und sind daher mit irdischen Teleskopen nicht erkennbar.
Künstlerische Darstellung des Sterns Beta Pictoris und eines Planeten, der ihn umkreist.
(Foto: dpa)
Sonne im Kindesalter
Der Planet von Beta Pictoris habe von allen bislang direkt beobachteten Exoplaneten den geringsten Abstand von seinem Stern, betonte die ESO. Er umkreise seine Sonne etwa in demselben Abstand wie der Saturn unsere Sonne. Sein Heimatstern ist eine erst zwölf Millionen Jahre alte Sonne im südlichen Sternbild Maler (Pictor). In kosmischen Maßstäben ist dieser Stern gerade erst geboren. Zum Vergleich: Unsere Sonne strahlt bereits seit etwa 4,5 Milliarden Jahren.
Bereits 2003 hatten Astronomen mit dem "Very Large Telescope" der ESO von Nordchile aus in der dichten Staubwolke, die Beta Pictoris umgibt, ein Objekt erspäht, das wie ein Planet aussah. Auf neueren Bildern aus dem Jahr 2008 und dem Frühjahr 2009 war dieses Objekt dann nicht mehr zu sehen. Im Herbst 2009 tauchte es auf der anderen Seite des Sterns wieder auf. Damit sei eindeutig belegt, dass es sich um einen Planeten des 60 Lichtjahre entfernten Sterns handele, betonte Lagrange.
Die Beobachtung erlaubt auch eine Abschätzung der Masse des Planeten: Demnach besitzt er rund neun Mal soviel Materie wie der Gasriese Jupiter, der größte Planet in unserem System. Sein Heimatstern ist etwa 75 Prozent massereicher als unsere Sonne.
Fachartikelnummer DOI: 10.1126/science.1187187
Quelle: ntv.de