Entführungen durch Außerirdische
Als im Jahr 1999 der Film “Blair witch project” in den Kinos uraufgeführt wurde, erlangte er zuvor bereits große Popularität im Internet. Aufgrund absichtlich verbreiteter irreführender Informationen des Filmstudios wurde diskutiert, ob es sich um eine Dokumentation oder einen Spielfilm handelte. Ein ähnlicher Vorgang lässt sich auch beim neuen Sci-Fi-Misteryfilm “The Fourth Kind” vermuten.
Der Trailer: “The Fourth Kind” mit Milla Jovovich in der Hauptrolle.
In den USA startete der Film “The Fourth Kind” bereits am 6. November 2009 in den Kinos. Offizielle Webseite “The Fourth Kind” ::mehr - und bei ::wikipedia
Inhalt: In der Kleinstadt Nome, an der Beringstraße in Alaska, verschwinden seit den 60-er Jahren immer wieder Menschen spurlos. Patienten, die von der Psychologin Dr. Abigail Tyler betreut werden, berichten ihr übereinstimmend von einer mysteriösen Eule mit merkwürdigen Augen, die sie verfolge. Bei Ihren Nachforschungen macht Dr. Abigail Tyler eine schier unglaubliche Entdeckung: Wurden die Vermissten alle von Aliens entführt? Und warum schweigen die Behörden so hartnäckig zu diesem Thema?”
Inuit nutzten die Region von Nome seit Jahrhunderten zur Jagd. 1889 fanden drei Schweden Gold in der Nähe des heutigen Nome. In der Folge entstand eine Siedlung, die 1899 bereits 10.000 Einwohner hatte. Große Brände und schwere Stürme zerstörten wiederum die Goldgräber-Architektur der Stadt.
Nome ::Landkarte (Bevölkerung heute ca. 3.500 Personen) ist heute der Zielort des berühmten Iditarod, dem längsten Schlittenhunde-Rennen der Welt. Start ist jeweils am 1. März-Samstag in Anchorage. Die ersten Gespanne erreichen das 1.500 km entfernte Ziel nach ca. 9 Tagen. Das Rennen erinnert an den dramatischen Transport von Serum zur Bekämpfung einer Diphtherie-Epidemie, die die Stadt 1925 heimsuchte.
Zu den wahren Hintergründen des Films:
Zwei Redakteure, Tom Kizzia und Tataboline Brant, von der Red Lake Net News in Anchorage, berichteten in einem Leitartikel vom 30. Juni 2006 über “Die ungelösten Fälle des FBI in Nome”
In dem Artikel heisst es: Für einige Besucher von Nome war ihr erster auch gleichzeitig ihr letzter Aufenthalt. Das FBI ist bemüht die Fälle um die vermissten Personen und mysteriösen Todesfälle zu lösen. Sie vermutet einen Serienmörder als Täter. 9 Körper der insgesamt 24 Vermissten konnten nie gefunden werden. Bei allen scheint es sich um Inuit aus Nome und der Umgebung zu handeln. Das FBI stellte aber auch fest, dass übermäßiger Spiritus und extreme Wetterbedingungen zu diesen geheimnisvollen Todesfällen beitrugen. Der Weg vieler Opfer führte durch Nomes vordere Straße, durch die nicht nur der Schnaps sondern auch der Goldrausch einmal floss.
Die einheimischen Inuit halten jedoch nicht viel von den FBI-Untersuchungen, denn diese stützen sich ausschliesslich auf die Angaben der heimischen Polizei in Nome. Diese hatte es jedoch von Beginn versäumt bzw. nicht einmal für nötig gehalten, die Einheimischen mit einzubeziehen und zu befragen, um auf diesem Wege vielleicht lebenswichtige Informationen für die Verschwundenen zu erhalten. Viele Fallakten sind bisher nicht freigegeben worden, was das Misstrauen in der Bevölkerung zusätzlich schürt. Erste Schritte wurden allerdings inzwischen unternommen, um die Situation und die Sicherheit der Bevölkerung zu verbessern. Eine Arbeitsgruppe der Inuit wurde eingerichtet. Sie hält jetzt regelmäßige Sitzungen mit Sicherheitsbeamten ab. Spät-Patrouillen durch Einheimische wurden eingerichtet und Flugblätter und andere wichtige Informationen verteilt.
“Personen verschwinden dort.” Delbert Pungowiyi, ein Stammes-Ratsmitglied aus Savoonga, drängt seit 1998 auf eine intensive Untersuchung der Fälle: „Leute verschwinden dort einfach, aber wo sind ihre Körper geblieben? Das Gebiet von Nome ist ein Friedhof für die gesamte Region, weil es dort so viele Überreste gibt, die bisher nie gefunden wurden. Wir haben schon so viele Jahre gewartet, aber es in der ganzen Zeit nichts geschehen.“
Jahrelang warnten Dorfbewohner aus Nome Freunde und Bekannte nie allein hinaus zu gehen. Myra Henry aus Koyuk hat zwei Protestmärsche in den letzten Jahren organisiert, um Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken.
Der ehemalige Bürgermeister von Nome Löwen Rasmusson, hält die tragischen Fälle allerdings für eine Kombination aus Spiritus, Kälte, Ertrinken und oft auch Verzweiflung. “Das ist ganz normal, jemand verschwindet hier, es ist ein großes, rauhes Land, wo viele verloren gehen, wenn sie Wege allein antreten.”
Zurück von den täglichen Nachrichten aus der Nome-Region zum Film “The Fourth Kind”. Von Ausserirdischen war in den Nachrichten-Artikeln bisher nicht die Rede. Es sei denn, dass einige Inuits mehr über gewisse Fälle wissen, es aber nicht erzählten oder der Polizei nicht zu Potokoll gaben. Die Todesfälle hat es gegeben, anscheinend sogar bis zum heutigen Tag. Für jede lebensfeindliche Region der Erde dürfte es normal sein, dass einzelne Personen in den großen unberechenbaren Weiten verloren gehen, die Orientierung verlieren, verunglücken oder die Beute von Tieren werden.
Sehr geschickt hat Autor und Regisseur Olatunde Osunsanmi vermutlich die Grauzone der Ungewissheit um den Verbleib der vermissten Inuit genutzt, um dem Verschwinden weiteres Mysteriöse hinzuzufügen und den Inhalt noch mehr aufzupeppen. Da darf es dann auch schon einmal eine Entführung durch Ausserirdische sein. Aber lassen wir uns erst einmal selbst überraschen und nicht schon im Vorfeld von ersten sehr kritischen Kommentaren aus den USA beeinflussen.
Wahrscheinlich im Frühjahr 2010 auch in deutschen Kinos:
“The Fourth Kind” - Regie: Olatunde Osunsanmi - Drehbuch: Olatunde Osunsanmi, Terry Robbins - Schauspieler ::Milla Jovovich, Will Patton, Hakeem Kae-Kazim, Corey Johnson, Enzo Cilenti und andere - Thriller, Science-Fiction, Mystery - USA 2009, ca. 98 min.
Der Film hatte bei entstandenen Produktionskosten in Höhe von 10 Mio. $ bereits in den ersten Wochen 13 Mio. $ eingespielt. In Deutschland wird es sicher noch einige Wochen dauern bis er in die Kinos kommt.
Die Drehorte für den Film wurden in Neuseeland gefunden.
Datum: Dienstag, 1. Dezember 2009 22:48
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