Geplante Obsoleszenz
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Die geplante Obsoleszenz ist Teil einer Produktstrategie.
Beim Herstellprozess werden in das Produkt bewusst
Schwachstellen eingebaut oder Rohstoffe von
schlechter Qualität eingesetzt.
Das Produkt wird schnell schad- oder fehlerhaft,
kann nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden und
muss ersetzt werden (built-in-obsolescence).
Ein Euphemismus aus der Betriebswirtschaft
für geplante Obsoleszenz ist der Produktlebenszyklus.
Möglich ist auch der Einbau eines Mechanismus,
welcher nach einer gewissen Betriebsstundenzahl,
die größer als die Garantiezeit sein sollte,
entweder eine Zerstörung wichtiger Funktionskomponenten hervorruft
oder eine Betriebsstörung vortäuscht.
Das Gerät kann dann nur durch eine in
der Gebrauchsanleitung nicht beschriebene Aktion,
welche nur Servicetechnikern bekannt sein sollte,
wieder in Gang gebracht werden.
Letzteres war (und ist womöglich) noch bei manchen PC-Druckern der Fall.
Durch das 1924 gegründete private Phöbuskartell wurde die maximale Brenndauer von Glühlampen auf 1000 Stunden international festgelegt.
......
....
Geplanter Mehrverbrauch
Durch entsprechende Gestaltung der Produktverpackung ist es möglich,
bei jenen Produkten, die keinem Verschleiß unterliegen
(nämlich allen Verbrauchsgütern)
eine Erhöhung des Verbrauches zu erzielen.
Dies ist z. B. durch eine zu große Flaschenöffnung von Badezusätzen
(zu hoher Verbrauch) oder durch Verpackungen,
die sich nicht vollständig entleeren lassen (Ketchupflasche) möglich.
Auch durch das frühzeitige Austauschen von Fahrzeugteilen
während einer Inspektion entsteht ein erhöhter Verbrauch,
da die Teile nicht bis zum endgültigen Verschleiß genutzt werden.
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Geplante Obsoleszenz
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Es gibt Haushaltsgegenstände, die halten ein halbes Leben lang. Zum Beispiel die Fissler-Bratpfanne, die meine Mutter zur Hochzeit geschenkt bekam. Irgendwann kaufte sie dann eine neue Pfanne. Und dann wieder eine. Und wieder... Die alte Pfanne lagert womöglich immer noch in einem Schrank, in Ehren gealtert, aber noch gut beieinander. Und wie war das mit dem steinalten Toaster, dessen Nachfolger bei der ersten oder zweiten Benutzung in Flammen aufging?
Ich beobachte das Phänomen schon länger: Alte Dinge halten oft Jahrzehnte. Ersetzt man sie, halten sie kaum über die gesetzliche Gewährleistungsfrist hinaus. Kann das noch Zufall sein?
Nein. Das Phänomen heißt "Geplante Obsoleszenz", erklärt mir eine wirklich sehenswerte Fernsehsendung. Sie lief gestern auf ARTE und ist hier abrufbar. Sie zeigt nicht nur das Beispiel von Marcos aus Barcelona, dessen streikender Drucker angeblich nicht mehr reparabel ist, sondern auch die Auswirkungen kritiklosen Konsums von PCs und elektronischem Spielzeug. Diese Produkte sind oft "designed to fail", oder zumindest ist eine Reparatur für den, der sich nicht auskennt, teuer oder schlicht unmöglich. Große Mengen unseres Elektronikschrotts landen schließlich in Afrika. Kinder und Jugendliche bergen die Wertstoffe aus den Schrotthaufen. Reich werden sie davon nicht, stattdessen ruinieren sie sich die Gesundheit.
Der Film berichtet auch über das Phöbuskartell in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals sollen sich führende Glühlampenhersteller auf eine Begrenzung der Lebensdauer von Glühlampen auf 1000 Stunden geeinigt haben. Denn haltbare Produkte sorgen für magere Absatzzahlen. Geplante Obsoleszenz kurbelt den Konsum an und sorgt - angeblich - für Wirtschaftswachstum, mehr Arbeitsplätze, Wohlstand und so weiter... Wo kämen wir hin, wenn jedes Produkt so lange halten würde wie die Glühlampe im kalifornischen Livermore: 1901 wurde sie dort im Feuerwehrhaus installiert und leuchtet seither mit wenigen Unterbrechungen. Sogar umgezogen ist sie schon. Nur die Webcams, die sie beobachten, wurden schon mehrmals Opfer der geplanten Obsoleszenz.
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Die geplante Obsoleszenz ist Teil einer Produktstrategie.
Beim Herstellprozess werden in das Produkt bewusst
Schwachstellen eingebaut oder Rohstoffe von
schlechter Qualität eingesetzt.
Das Produkt wird schnell schad- oder fehlerhaft,
kann nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden und
muss ersetzt werden (built-in-obsolescence).
Ein Euphemismus aus der Betriebswirtschaft
für geplante Obsoleszenz ist der Produktlebenszyklus.
Möglich ist auch der Einbau eines Mechanismus,
welcher nach einer gewissen Betriebsstundenzahl,
die größer als die Garantiezeit sein sollte,
entweder eine Zerstörung wichtiger Funktionskomponenten hervorruft
oder eine Betriebsstörung vortäuscht.
Das Gerät kann dann nur durch eine in
der Gebrauchsanleitung nicht beschriebene Aktion,
welche nur Servicetechnikern bekannt sein sollte,
wieder in Gang gebracht werden.
Letzteres war (und ist womöglich) noch bei manchen PC-Druckern der Fall.
Durch das 1924 gegründete private Phöbuskartell wurde die maximale Brenndauer von Glühlampen auf 1000 Stunden international festgelegt.
......
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Geplanter Mehrverbrauch
Durch entsprechende Gestaltung der Produktverpackung ist es möglich,
bei jenen Produkten, die keinem Verschleiß unterliegen
(nämlich allen Verbrauchsgütern)
eine Erhöhung des Verbrauches zu erzielen.
Dies ist z. B. durch eine zu große Flaschenöffnung von Badezusätzen
(zu hoher Verbrauch) oder durch Verpackungen,
die sich nicht vollständig entleeren lassen (Ketchupflasche) möglich.
Auch durch das frühzeitige Austauschen von Fahrzeugteilen
während einer Inspektion entsteht ein erhöhter Verbrauch,
da die Teile nicht bis zum endgültigen Verschleiß genutzt werden.
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Es gibt Haushaltsgegenstände, die halten ein halbes Leben lang. Zum Beispiel die Fissler-Bratpfanne, die meine Mutter zur Hochzeit geschenkt bekam. Irgendwann kaufte sie dann eine neue Pfanne. Und dann wieder eine. Und wieder... Die alte Pfanne lagert womöglich immer noch in einem Schrank, in Ehren gealtert, aber noch gut beieinander. Und wie war das mit dem steinalten Toaster, dessen Nachfolger bei der ersten oder zweiten Benutzung in Flammen aufging?
Ich beobachte das Phänomen schon länger: Alte Dinge halten oft Jahrzehnte. Ersetzt man sie, halten sie kaum über die gesetzliche Gewährleistungsfrist hinaus. Kann das noch Zufall sein?
Nein. Das Phänomen heißt "Geplante Obsoleszenz", erklärt mir eine wirklich sehenswerte Fernsehsendung. Sie lief gestern auf ARTE und ist hier abrufbar. Sie zeigt nicht nur das Beispiel von Marcos aus Barcelona, dessen streikender Drucker angeblich nicht mehr reparabel ist, sondern auch die Auswirkungen kritiklosen Konsums von PCs und elektronischem Spielzeug. Diese Produkte sind oft "designed to fail", oder zumindest ist eine Reparatur für den, der sich nicht auskennt, teuer oder schlicht unmöglich. Große Mengen unseres Elektronikschrotts landen schließlich in Afrika. Kinder und Jugendliche bergen die Wertstoffe aus den Schrotthaufen. Reich werden sie davon nicht, stattdessen ruinieren sie sich die Gesundheit.
Der Film berichtet auch über das Phöbuskartell in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals sollen sich führende Glühlampenhersteller auf eine Begrenzung der Lebensdauer von Glühlampen auf 1000 Stunden geeinigt haben. Denn haltbare Produkte sorgen für magere Absatzzahlen. Geplante Obsoleszenz kurbelt den Konsum an und sorgt - angeblich - für Wirtschaftswachstum, mehr Arbeitsplätze, Wohlstand und so weiter... Wo kämen wir hin, wenn jedes Produkt so lange halten würde wie die Glühlampe im kalifornischen Livermore: 1901 wurde sie dort im Feuerwehrhaus installiert und leuchtet seither mit wenigen Unterbrechungen. Sogar umgezogen ist sie schon. Nur die Webcams, die sie beobachten, wurden schon mehrmals Opfer der geplanten Obsoleszenz.