http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,758073,00.html
Der Goldpreis steigt und steigt - das schadet dem Regenwald. Illegale Goldschürfer besetzen immer größere Flächen in Peru, zeigen Satellitenbilder. Sie verwandeln artenreichen Regenwald in quecksilberverseuchte Mondlandschaften.
Teile des peruanischen Regenwaldes schwinden immer schneller. Nicht nur neue Siedlungen schlagen Schneisen im Wald, Goldschürfer zerstören inzwischen weitaus große Flächen. Zwischen 2003 und 2009 haben sie allein in zwei größeren Schürfgebieten im Departement Madre de Dios rund 7000 Hektar unberührten und extrem artenreichen Regenwald vernichtet, berichten US-Forscher im Wissenschaftsjournal "PLoS One". Ihren Angaben zufolge hat sich die Rate, mit der Schürfaktivitäten den Wald zerstören, in den vergangenen Jahren versechsfacht. Rund 85.000 Quadratkilometer Regenwald erstrecken sich in Madre de Dios.
Das Team um Jennifer Swenson von der Duke University in Durham, North Carolina, hat die Entwaldung anhand von Satellitenaufnahmen der Nasa verfolgt. Außerdem überprüften sie die Quecksilberimporte nach Peru - das giftige Metall wird beim nicht industriellen Goldabbau eingesetzt. Swenson gibt an, dass der größte Teil des eingeführten Quecksilbers direkt zu den Schürfern geht, von denen die meisten illegal arbeiten. Daher lässt sich vom Quecksilber-Import auf das Ausmaß des nicht-industriellen Goldabbaus im Land schließen.
Die Forscher stellen sie fest, dass die Regenwald-Zerstörung an den Goldpreis gekoppelt war: Und der steigt seit einigen Jahren auf immer neue Rekorde. Zwar suchen Menschen seit der Inka-Zeit in der Region nach Gold, schreiben die Wissenschaftler - doch nicht in dem Maßstab, in dem dies heute geschieht. Wahrscheinlich werden sich die Schürfaktivitäten noch ausweiten. Falls der Goldpreis weiter konstant steige, könnten sich die Quecksilberimporte nach Peru im Jahr 2011 auf 500 Tonnen belaufen. 2009 waren es 175 Tonnen - zu dieser Zeit ebenfalls ein Rekordwert.
Quecksilber wird von Goldschürfern zum Auswaschen des Goldes aus Gestein und Sand eingesetzt, was diese Methode extrem umweltschädlich macht. Naturschützer zählten sie in einem Negativ-Ranking zu den zehn schlimmsten Umweltproblemen überhaupt. Nach Angaben der Uno gelangen durch den nicht-industriellen Goldabbau weltweit rund 1000 Tonnen Quecksilber pro Jahr in die Umwelt. Weil die Schürfer Dämpfe des giftigen Metalls einatmen, schaden sie direkt ihrer Gesundheit. Zudem verseucht das Quecksilber die Flüsse und die Luft in der Region. Da es sich in der Nahrungskette anreichert, schädigt es sogar weiter entfernt lebende Menschen.
Wenn die Goldsucher ein Gebiet ausgebeutet haben, hinterlassen sie eine quecksilberverseuchte Mondlandschaft. Schätzungen zufolge werden 20 bis 30 Prozent des Goldes weltweit durch nicht industrielles Schürfen gewonnen................
:::http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,758073,00.html
Der Goldpreis steigt und steigt - das schadet dem Regenwald. Illegale Goldschürfer besetzen immer größere Flächen in Peru, zeigen Satellitenbilder. Sie verwandeln artenreichen Regenwald in quecksilberverseuchte Mondlandschaften.
Teile des peruanischen Regenwaldes schwinden immer schneller. Nicht nur neue Siedlungen schlagen Schneisen im Wald, Goldschürfer zerstören inzwischen weitaus große Flächen. Zwischen 2003 und 2009 haben sie allein in zwei größeren Schürfgebieten im Departement Madre de Dios rund 7000 Hektar unberührten und extrem artenreichen Regenwald vernichtet, berichten US-Forscher im Wissenschaftsjournal "PLoS One". Ihren Angaben zufolge hat sich die Rate, mit der Schürfaktivitäten den Wald zerstören, in den vergangenen Jahren versechsfacht. Rund 85.000 Quadratkilometer Regenwald erstrecken sich in Madre de Dios.
Das Team um Jennifer Swenson von der Duke University in Durham, North Carolina, hat die Entwaldung anhand von Satellitenaufnahmen der Nasa verfolgt. Außerdem überprüften sie die Quecksilberimporte nach Peru - das giftige Metall wird beim nicht industriellen Goldabbau eingesetzt. Swenson gibt an, dass der größte Teil des eingeführten Quecksilbers direkt zu den Schürfern geht, von denen die meisten illegal arbeiten. Daher lässt sich vom Quecksilber-Import auf das Ausmaß des nicht-industriellen Goldabbaus im Land schließen.
Die Forscher stellen sie fest, dass die Regenwald-Zerstörung an den Goldpreis gekoppelt war: Und der steigt seit einigen Jahren auf immer neue Rekorde. Zwar suchen Menschen seit der Inka-Zeit in der Region nach Gold, schreiben die Wissenschaftler - doch nicht in dem Maßstab, in dem dies heute geschieht. Wahrscheinlich werden sich die Schürfaktivitäten noch ausweiten. Falls der Goldpreis weiter konstant steige, könnten sich die Quecksilberimporte nach Peru im Jahr 2011 auf 500 Tonnen belaufen. 2009 waren es 175 Tonnen - zu dieser Zeit ebenfalls ein Rekordwert.
Quecksilber wird von Goldschürfern zum Auswaschen des Goldes aus Gestein und Sand eingesetzt, was diese Methode extrem umweltschädlich macht. Naturschützer zählten sie in einem Negativ-Ranking zu den zehn schlimmsten Umweltproblemen überhaupt. Nach Angaben der Uno gelangen durch den nicht-industriellen Goldabbau weltweit rund 1000 Tonnen Quecksilber pro Jahr in die Umwelt. Weil die Schürfer Dämpfe des giftigen Metalls einatmen, schaden sie direkt ihrer Gesundheit. Zudem verseucht das Quecksilber die Flüsse und die Luft in der Region. Da es sich in der Nahrungskette anreichert, schädigt es sogar weiter entfernt lebende Menschen.
Wenn die Goldsucher ein Gebiet ausgebeutet haben, hinterlassen sie eine quecksilberverseuchte Mondlandschaft. Schätzungen zufolge werden 20 bis 30 Prozent des Goldes weltweit durch nicht industrielles Schürfen gewonnen................
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