Daniel Domscheit-Berg, geboren 1978, hat mehrere Jahre unter dem Pseudonym Daniel Schmitt als deutscher Sprecher von WikiLeaks fungiert. Seiner Meinung nach halten Regierungen und Unternehmen mehr geheim, als für unsere Gesellschaft gut ist, zumal die Entscheidungen des Einzelnen Einfluss auf immer weitere Teile der Welt haben. Gerade die Geheimnisse der Wirtschaft müssten aufgedeckt werden, damit man sich selbst richtig verhalten könne, so Domscheit-Berg. Vielleicht hätte man so auch die Bankenkrise verhindern können.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hier die nachfolgende Diskussion zwischen Daniel Domscheit-Berg und Andrew Keen:
Ende September 2010 schied Daniel Domscheit-Berg wegen Meinungsverschie-denheiten mit Julian Assange über die künftige Ausrichtung von WikiLeaks aus dem Projekt aus. Es würde nur noch vom Mythos der Geheimhaltung leben und sei zugleich zum Global Player geworden, was er für extrem gefährlich halte, so Domscheit-Berg in einem ZEIT-Interview vom 9.12.2010. Das Projekt sei an seine eigenen Grenzen gestoßen.
Die Flut an Dokumenten zeigte die strukturellen Schwächen des Projekts auf, zudem wuchs der politische Druck auf die Organisation. Eine Plattform für „Whistleblower” müsse sich vielmehr als neutrale Instanz und reine Dienstleistung begreifen. Sie benötige funktionale Schnittstellen mit den klassischen Medien und sollte als ihr Zuarbeiter fungieren. Deren Aufgabe sei die Analyse, Aufbereitung, Kontextualisierung und Präsentation der Informationen gegenüber der Gesellschaft.
Quelle und weitere Infos: http://www.uni-karlsruhe.de/cos/EventView.php?ed_id=15260