Wieso überrascht mich das nicht?!?
Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA ist für die Risikobewertung neuer Produkte zuständig – darunter auch gentechnisch veränderte. Oberstes Aufsichtsgremium ist der Verwaltungsrat. Der soll nun ein neues Mitglied bekommen – die EU-Kommission hat offenbar Beate Kettlitz nominiert. Der Haken: Kettlitz ist seit 2005 Lobbyistin beim Verband FoodDrinkEurope. Zu dessen Mitgliedern gehören unter anderem Coca-Cola und Pepsico, die diesen Herbst Millionen Dollar investierten, um eine Gentechnik-Kennzeichnung im US-Bundesstaat Washington zu verhindern.
Kettlitz ist bei der Industrieorganisation in führender Position tätig, als „Director“ für Lebensmittelregulierung und Forschung. Nach dem Studium der Lebensmittelchemie an der Humboldt-Universität Berlin arbeitete die Deutsche zunächst bei Behörden bevor sie als Lobbyistin nach Brüssel wechselte. Laut dem gentechnikkritischen Verein Testbiotech ist es das zweite Mal, dass die EU-Kommission eine Vertreterin von FoodDrinkEurope für eine Position in der Lebensmittelbehörde nominiert. Ein Jahr zuvor war Mella Frewen, die auch für den Gentechnik-Konzern Monsanto gearbeitet hatte, für eine Tätigkeit in der EFSA vorgesehen. Das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten verhinderten jedoch ihre Ernennung.
„Die Tatsache, dass die EU-Kommission erneut eine Lobbyistin aus der Lebensmittelindustrie für den Verwaltungsrat der EFSA vorschlägt, ist ein alarmierendes Signal für alle, die sich für den Schutz der Verbraucher einsetzen“, kritisierte Martin Pigeon von der zivilgesellschaftlichen Organisation Corporate Europe Observatory. „Wer die Interessen der Lebensmittelindustrie repräsentiert, kann nicht gleichzeitig die Unabhängigkeit der EFSA kontrollieren.“ Der Verwaltungsrat überwacht nicht nur das Budget der Behörde, sondern ernennt auch deren geschäftsführenden Direktor und die Mitglieder der wissenschaftlichen Gremien – eines davon ist für die Bewertung von gentechnisch veränderten Organismen zuständig.
Im Juni 2014 endet die Amtszeit von sieben Mitgliedern des Verwaltungsrats. Die EU-Kommission hat als Ersatz insgesamt 23 Kandidaten vorgeschlagen. Mehrere davon kommen laut Testbiotech von Verbänden der Agrar-Industrie.
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Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA ist für die Risikobewertung neuer Produkte zuständig – darunter auch gentechnisch veränderte. Oberstes Aufsichtsgremium ist der Verwaltungsrat. Der soll nun ein neues Mitglied bekommen – die EU-Kommission hat offenbar Beate Kettlitz nominiert. Der Haken: Kettlitz ist seit 2005 Lobbyistin beim Verband FoodDrinkEurope. Zu dessen Mitgliedern gehören unter anderem Coca-Cola und Pepsico, die diesen Herbst Millionen Dollar investierten, um eine Gentechnik-Kennzeichnung im US-Bundesstaat Washington zu verhindern.
Kettlitz ist bei der Industrieorganisation in führender Position tätig, als „Director“ für Lebensmittelregulierung und Forschung. Nach dem Studium der Lebensmittelchemie an der Humboldt-Universität Berlin arbeitete die Deutsche zunächst bei Behörden bevor sie als Lobbyistin nach Brüssel wechselte. Laut dem gentechnikkritischen Verein Testbiotech ist es das zweite Mal, dass die EU-Kommission eine Vertreterin von FoodDrinkEurope für eine Position in der Lebensmittelbehörde nominiert. Ein Jahr zuvor war Mella Frewen, die auch für den Gentechnik-Konzern Monsanto gearbeitet hatte, für eine Tätigkeit in der EFSA vorgesehen. Das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten verhinderten jedoch ihre Ernennung.
„Die Tatsache, dass die EU-Kommission erneut eine Lobbyistin aus der Lebensmittelindustrie für den Verwaltungsrat der EFSA vorschlägt, ist ein alarmierendes Signal für alle, die sich für den Schutz der Verbraucher einsetzen“, kritisierte Martin Pigeon von der zivilgesellschaftlichen Organisation Corporate Europe Observatory. „Wer die Interessen der Lebensmittelindustrie repräsentiert, kann nicht gleichzeitig die Unabhängigkeit der EFSA kontrollieren.“ Der Verwaltungsrat überwacht nicht nur das Budget der Behörde, sondern ernennt auch deren geschäftsführenden Direktor und die Mitglieder der wissenschaftlichen Gremien – eines davon ist für die Bewertung von gentechnisch veränderten Organismen zuständig.
Im Juni 2014 endet die Amtszeit von sieben Mitgliedern des Verwaltungsrats. Die EU-Kommission hat als Ersatz insgesamt 23 Kandidaten vorgeschlagen. Mehrere davon kommen laut Testbiotech von Verbänden der Agrar-Industrie.
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