Mit Spitzen über 130 Stundenkilometern ist am Wochenende ein Sturmtief über Ostösterreich hinweggefegt. Laut dem Meteorologen Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) kommt ein solcher Wintersturm nur alle vier bis fünf Jahre vor. In Wien kostete eine starke Windböe einer Joggerin das Leben.
(Foto: In Wien-Favoriten stürzte am Sonntag eine Rauchfanggruppe um)
Die 46-Jährige aus der Donaustadt wurde in der Lobau durch einen herabfallenden Ast getötet, der ihr mit einem heftigen Schlag das Genick brach. Die Frau dürfte auf der Stelle tot gewesen sein. Eine herbeigeholte Notärztin und ein Sanitäter der Wiener Berufsrettung konnten nur noch den Tod der Läuferin feststellen, sagte Sprecher Ronald Packert. Entdeckt wurde ihr lebloser Körper laut Polizei von einer Spaziergängerin. Weil man einen weiteren Unfall nicht ausschließen konnte, wurde der Gefahrenbereich von der Exekutive während des Sturms abgesperrt, was laut Zeugen zahlreiche Freizeitsportler nicht davon abhielt, durch die Absperrung zu schlüpfen.
Feuerwehr im Dauereinsatz
In Niederösterreich gab es 700 Einsätze, die von 1.100 Feuerwehrleuten geleistet wurden. Bis Montag früh galt es, Sturmschäden im Bundesland zu beseitigen bzw. lose Teile wie u.a. Dachziegel zu sichern und umgefallene Bäume zu entfernen. Über das Bundesland fegten Windspitzen über 100 km/h hinweg und rissen mit, was nicht niet- und nagelfest war: Abdeckplanen und Werbetafeln, Baugerüste und Müllcontainer. Auch Bäume wurden entwurzelt, Äste stürzten auf Leitungen. Betroffen waren vor allem die Bezirke Mödling, Baden, Neunkirchen, Wiener Neustadt und St. Pölten. In Kottingbrunn wurde ein Feuerwehrmann beim Sturz von einer Leiter aus vier Metern Höhe verletzt.
Tausende ohne Strom
Der Sturm hat auch in Teilen der Steiermark am Sonntag für Stromausfälle, abgedeckte Dächer und blockierte Straßen gesorgt. Rund 150 Einsätze mit 125 Feuerwehren wurden verzeichnet, bilanzierte der Landesfeuerwehrverband am Montag. Der Sturm mit Böen um die 100 km/h wütete vor allem im Mur- und Mürztal sowie in der Oststeiermark. Betroffen waren vor allem die Bezirke Weiz, Graz-Umgebung, Hartberg-Fürstenfeld, Judenburg, Murau und Mürzzuschlag.
Abgerissene Stromkabel führten nicht nur dazu, dass für kurze Zeit tausende Haushalte ohne Strom waren, sie lösten auch kleinere Brände aus. Einige Hausdächer wurden abgetragen und mussten ebenfalls von der Feuerwehr gesichert werden. In Spital am Semmering (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) kam es bei einem Sessellift am Nachmittag zu einem Stillstand, weil ein Baum auf das Seil der Bahn gefallen war. Rund 30 Skifahrer mussten von der Bergrettung geborgen werden, verletzt wurde niemand.
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