Ich wünsche mir hier im Lande auch mal so eine Hartnäckigkeit!!!!
http://diefreiheitsliebe.de/ schrieb:Mit Besen und Putzlappen gegen das Spardiktat – Ein Geschichte von Mut und Courage
Streik und Widerstand wird in nahezu allen Ländern Europas immernoch mit männlichen Arbeitern in der Industrie verbunden. In Griechenland allerdings beginnt sich dieses Bild zu wandeln. Das hat vor allem mit den gefeuerten Putzfrauen des Finanzministeriums zu tun: Am 17. September wurden 595 beim griechischen Finanzministerium angestellte Reinigungskräfte auf Befehl der Troika gefeuert – ihre Arbeit sollte fortan von privaten Niedriglohnfrimen übernommen werden.
Entgegen der öffentlichen Einschätzung ließen sich die Reinigungskräfte dies aber nicht gefallen und setzten sich vom Moment der Kündigung an zur Wehr. Am Morgen nach ihrer Kündigung tauchten sie vor dem Eingang des Ministeriums auf und blockierten diesen, ebenso am folgenden und dem darauf folgenden, daraufhin griff die Polizei ein und versucht die Putzfrauen mit Schlagstöcken zu vertreiben, ein Akt der misslang. Denn schon am nächsten Tag waren sie wieder da und zwar zahlreicher als am Tag zuvor. Seit dem Tag ihrer Entlassung stehen die Frauen jeden Tag vor dem Ministerium und verkünden ihren Unmut über Kürzungen und Spardiktat. Besonders deutlich spürte die Troika, gebildet aus EU und internationalen Finanzorganisation, ihren Unmut, ihre VertreterInnen mussten stehts den Hintereingang nehmen, da ihr Zutritt blockiert wurde. Seit dem vergangenen Mai befindet sich auch ein Zelt vor dem Eingang des Ministeriums, in dem die ehemals Beschäftigten über die Krise und die Folgen der Troika-Politik informieren.
Praktische Solidarität gegen die Krisenfolgen
Doch die Frauen informierten nicht nur, sie solidarisierten sich auch und waren ein Teil der Demonstrationen gegen Kürzungen und Entlassungen in anderen Bereichen. Besonders deutlich wurde ihr Engagement als sie sich an den Protesten gegen die Umstrukturierung des öffentlichen Fernsehens aussprachen und mit Besen vor die geschlossenen Rundfunk- und Fernsehanstalten marschierten. Die Frauen sind inzwischen so bekannt, dass sie zum Zeichen des Widerstands geworden sind und ein Solidaritätskonzert mit ihnen über 3000 Menschen anzog.