http://www.heise.de/tp/artikel/34/34887/1.html
Der Geograph und Sozialwissenschaftler Jason Moore über das Ende des Kapitalismus als eines Systems billiger Nahrung und Energie
"Das Ende von billiger Nahrung bedeutet das Ende der neoliberalen Ära." Angesichts immer weiter steigender Nahrungsmittel- und Energiepreise wagt Jason W. Moore die Prognose, dass das ökologische und weltwirtschaftliche System der letzten vier Jahrzehnte nun am Ende sei. Aber nicht nur das: Ausgehend von einer langfristigen historischen Analyse der Systemkrisen seit dem 15. Jahrhundert glaubt Moore, dass sich die Entwicklungsmöglichkeiten des Kapitalismus überhaupt erschöpft haben. Stehen wir vor einem epochalen Umbruch?
Jason W. Moore ist Geograph und Sozialwissenschaftler, stammt aus den USA und lehrt mittlerweile als Professor für Umweltgeschichte an der Universität Umeå in Schweden. Ein Gespräch über genetisch veränderte Pflanzen, den Neoliberalismus und darüber, warum der Kapitalismus auf "unberührte Natur" angewiesen ist.
Die Wohltätigkeitsorganisation Oxfam hat vor kurzem eine Studie) veröffentlicht, in der es heißt, dass sich die Preise für Grundnahrungsmittel in den nächsten zwanzig Jahren mehr als verdoppeln werden. Der Nahrungsmangel werde durch den Klimawandel noch verschärft. Die Autoren erwarten "Hunger, stagnierende Erntemengen, ein Gerangel um fruchtbaren Boden und Wasser und steigende Nahrungsmittelpreise". Düstere Aussichten - sind sie realistisch?
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Plündern und die Produktivität steigern, das gehört zusammen. Nötig sind eine "unerschlossene Wildnis" und neue Technologien. Dass die kapitalistische Entwicklungsgeschichte von Beginn an auch eine der Aneignung und des Verbrauchs von ökologischem Reichtum war, wird oft vergessen. Aber alle großen technologischen Innovationen waren letztlich Mittel, mit denen sich der Kapitalismus natürlichen Reichtum einverleiben konnte, ohne dafür aufzukommen. Das Geheimnis des Kapitalismus ist, die Rechnung nicht zu bezahlen. Solange da ein Fluss, kann man den Giftmüll hineinkippen. Heute spielt die Atmosphäre der Erde die Rolle einer Müllhalde.
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Der Geograph und Sozialwissenschaftler Jason Moore über das Ende des Kapitalismus als eines Systems billiger Nahrung und Energie
"Das Ende von billiger Nahrung bedeutet das Ende der neoliberalen Ära." Angesichts immer weiter steigender Nahrungsmittel- und Energiepreise wagt Jason W. Moore die Prognose, dass das ökologische und weltwirtschaftliche System der letzten vier Jahrzehnte nun am Ende sei. Aber nicht nur das: Ausgehend von einer langfristigen historischen Analyse der Systemkrisen seit dem 15. Jahrhundert glaubt Moore, dass sich die Entwicklungsmöglichkeiten des Kapitalismus überhaupt erschöpft haben. Stehen wir vor einem epochalen Umbruch?
Jason W. Moore ist Geograph und Sozialwissenschaftler, stammt aus den USA und lehrt mittlerweile als Professor für Umweltgeschichte an der Universität Umeå in Schweden. Ein Gespräch über genetisch veränderte Pflanzen, den Neoliberalismus und darüber, warum der Kapitalismus auf "unberührte Natur" angewiesen ist.
Die Wohltätigkeitsorganisation Oxfam hat vor kurzem eine Studie) veröffentlicht, in der es heißt, dass sich die Preise für Grundnahrungsmittel in den nächsten zwanzig Jahren mehr als verdoppeln werden. Der Nahrungsmangel werde durch den Klimawandel noch verschärft. Die Autoren erwarten "Hunger, stagnierende Erntemengen, ein Gerangel um fruchtbaren Boden und Wasser und steigende Nahrungsmittelpreise". Düstere Aussichten - sind sie realistisch?
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Plündern und die Produktivität steigern, das gehört zusammen. Nötig sind eine "unerschlossene Wildnis" und neue Technologien. Dass die kapitalistische Entwicklungsgeschichte von Beginn an auch eine der Aneignung und des Verbrauchs von ökologischem Reichtum war, wird oft vergessen. Aber alle großen technologischen Innovationen waren letztlich Mittel, mit denen sich der Kapitalismus natürlichen Reichtum einverleiben konnte, ohne dafür aufzukommen. Das Geheimnis des Kapitalismus ist, die Rechnung nicht zu bezahlen. Solange da ein Fluss, kann man den Giftmüll hineinkippen. Heute spielt die Atmosphäre der Erde die Rolle einer Müllhalde.
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