Frühsexualisierung: Kinder und Eltern ohne Rechte
Unsere Kinder, das Wertvollste, was wir haben. Sie leben im Moment, sie sind unbeschwert und spüren nicht des Tages Last. Wie ein Blatt im Wind tun sie das, wohin es sie gerade treibt, ein sorgloses Leben, eine Zeit der Leichtigkeit, wenn wir sie lassen. Sie spüren sehr genau, was sie mögen und was nicht, was ihnen gut tut und was sie belastet. Ihr Lebensgefühl ist mit Staunen, Begeisterung, Daseinsfreude und Neugier ausgefüllt, da ist nichts, was ihren Wissensdurst bremsen könnte, wenn wir sie nicht lenken.
Doch was ist, wenn ihnen etwas abverlangt wird, was sie nicht wollen, was ihnen fern liegt, womit sie nichts anfangen können und was ihnen Unbehagen bereitet? Es heißt, sie hätten ein „Recht“ auf sexuelle Erfahrungen, weil sie bereits sexuelle Wesen seien. Doch wenn das so wäre, warum reagieren sie mit Ekel, Überforderung, Ablehnung, Stress, Unwohlsein und Übelkeit oder gar Angst? Sind dies nicht eindeutige Zeichen dafür, dass dieses Thema für sie noch nicht an der Reihe ist, wenn sie der Welt sonst aufgeschlossen, offen und ganz ohne Angst begegnen? Haben wir das Recht, ein Kind zu seinem „Recht“ zu zwingen? Wann und wo tun sie etwas freiwillig, was ihnen Missbehagen bereitet?
Wann und wo tun sie etwas aus eigenem Antrieb, was Ekel in ihnen hochkommen lässt? Nirgends und nie! Man wird kein Kind finden, das eine Beschäftigung fortsetzt, die in ihm Beklemmungen und Abwehr auslöst, außer es wird dazu gezwungen. Kinder gehen auf alles zu, was sie gefangen nimmt, was ihr Interesse weckt, was dem Zeitfenster ihrer Entwicklung entspricht. Wenn sie etwas anspricht, löst es in ihnen Freude, Aufregung und Feuereifer aus. Sexuelle Erfahrungen, auf die sie angeblich ein Recht haben, scheinen nicht hierher zu gehören, denn sonst würden sie nicht mit Abneigung reagieren. Ihr angebliches „Recht“ wird für sie zu einem Zwang oder anders gesagt, der Zwang zur Frühsexualisierung wird zu ihrem „Recht“ erklärt. Wer hat das Recht, einem Kind Erfahrungen aufzuzwingen, vor denen es angewidert zurückschreckt?
Was ist kindgerecht?
Wenn ein Kind kein Spinat oder Gemüse ganz allgemein nicht mag, sagen wir dann, es hätte ein „Recht“ auf Gemüse, weil Gemüse gesund ist? Verlangen wir dann, dass es sich dieses „Recht“ unter Zwang einverleibt? Nein, mitnichten, wir geben ihm, was es mag oder bereiten es so zu, dass es keinen Ekel davor verspürt. Schließlich wollen wir nicht, dass es leidet. Sogar in Restaurants nimmt man Rücksicht auf Kinder, nahezu in allen Restaurants gibt es eine Speisekarte für Kinder und manchmal ist sie sogar auch noch kindgerecht gestaltet. Niemand kommt auf die Idee, ein Kleinkind auf den Stuhl eines Erwachsenen zu setzen, so dass es kaum über den Tisch schauen kann. Nein, sowohl Zuhause als auch in Restaurants gibt es spezielle Stühle für sie.
Bücher werden kindgerecht geschrieben, ein Kind liest diese freiwillig, niemand muss es dazu zwingen oder ihm hierfür gar ein extra Recht einräumen bzw. fordern. Ist es nicht vielmehr so, dass das angebliche „Recht“ auf sexuelle Erfahrungen deshalb erzwungen und gefordert werden muss, weil es nicht kindgerecht, nicht in das Fenster ihrer Entwicklung passt? Das Kind geht nicht freiwillig und mit Freude darauf zu, sondern es entwickelt im Gegenteil einen Widerwillen und mitunter sogar Furcht. Es leidet! Merkt hier niemand, außer den Eltern, dass der „Stuhl“ der Frühsexualisierung für das Kind unpassend ist? Nur dann, wenn jemand etwas nicht will, wenn ihm etwas nicht entspricht, muss man Mittel wie Zwang oder die Forderung nach einem Recht erheben. Kindgerecht sind Themen, die das Kind freiwillig wählt, die es angenehm empfindet und mit denen es sich wohlfühlt. Da kann das Thema Frühsexualisierung noch so „kindgerecht“ gestaltet sein, es ist nicht kindgerecht, wenn das Kind sich bedrängt fühlt, hieran keinen Gefallen findet und sich nur unter Stress bzw. unter Zwang damit beschäftigt.
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