Der Hedgefonds-Manager und Börsen-TV-Schreihals Jim Cramer legt sich mit der Regierung Obama an. Die USA sollten gefälligst erstmal ihren eigenen Bürgern Jobs beschaffen, bevor sie weitere Einwanderer ins Land holen. Der Mann von CNBC´s “Mad Money”, der es fabelhaft versteht gleichzeitig ernst und grimmig drein zu schauen, provoziert gerne. Wir wissen das alle. Doch bei Massenarbeitslosigkeit, die schlimmer ist als während der Großen Depression – sowie 47 Mio. Besuchern in der Suppenküchen – trifft Cramer einen wunden Punkt.
Natürlich sehen wir in der heutigen Berichterstattung, dass Cramer ein unverbesserlicher Populist bleibt. Der US-Retailer JC Penney gab am Mittwoch bekannt, dass er 33 Läden schließt und 2.000 Jobs streicht, um profitabel zu bleiben. Die Kette ist schon die zweite binnen Wochen, die Beschäftigte abbaut, um bessere Renditen zu erzielen. Vorige Woche gab Macy´s bekannt, 2.500 Stellen zu streichen. Zwar sollen im Onlinebereich neue Jobs geschaffen werden, aber wer weiß schon, wie viele das sein werden.
Das also ist die fabelhafte Konjunktur, die derzeit mit 4% im Jahr wachsen soll, die die Wall Street auf neue historische Höchstwerte hievt und den Notenbankern (anscheinend kaum jemand sonst) das Selbstvertrauen gibt, die massive Geldflut QE leicht zu drosseln. Auch im Kongress scheinen die Abgeordneten immer mehr zu der Auffassung zu gelangen, dass es wegen des viel beschworenen Aufschwungs nicht lämger notwendig sei, Arbeitslose wie bisher zu unterstützen.
Am Dienstag fand der Senat nicht die Mehrheit, jene Arbeitslosenversicherung, die am 28. Dezember für 1,3 Mio. Beschäftigte auslief, zu verlängern. Mit 4 Mio. Amerikanern, die seit mindestens 27 Wochen ohne Beschäftigung sind, hat die Langzeit-Arbeitslosigkeit in den USA den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrtieg erreicht, allen Beschwörungen eines Aufschwungs zum Trotz.
Kein Wunder also, dass – während der S&P 500 ein neues Allzeithoch markiert – 42% der Amerikaner laut der neuen Gallup-Umfrage bestätigen, ihnen gehe es finanziell schlechter als vor einem Jahr. An der Wall Street sieht man das andere Amerika, feiert es und lässt die Korken knallen. Die Banker bereiten sich auf 92 Mrd. Dollar Jahres-End-Boni vor.
Das provoziert unter Aktivisten die Forderung, den warmen Regen der wachsenden Zahl Wohnsitzloser Amerikaner zukommen zu lassen. Auf einem Plakat der Occupy Wall Street-Bewegung, das auf der Webseite von Common Dreams gezeigt wird, ist zu lesen: “Zwangsversteigert doch lieber die Wall Street, nicht die Hausbesitzer.”
Im Hintergrund hält jemand ein Plakat hoch, “Wells Fargo stahl mein Haus.” Wells Fargo mit Sitz in Charlotte ist Amerikas größter Hypotheken-Ausleiher. Die Bank meldete in dieser Woche für das 4. Quartal 2014 satte 5,4 Mrd. Dollar Gewinn. Es war der elfte Rekord-Überschuss in Folge. Und das, obwohl die Hypotheken-Ausleihungen stark unter den gestiegenen Zinsen leiden. Bei Wells Fargo hat sich das Volumen der Immobilien-Kredite gegenüber dem Vorjahr halbiert. Und Refinanzierungen für bestehende Häuser, deren Bewohner sich niedrigere Zinsen sichern wollen, machen statt den 65% vom Vorjahr jetzt nur noch 32% aus.
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Den Amerikanern geht trotz der angeblich wieder florierenden Konjunktur die Puste aus. Das zeigte nicht nur das schwache Weihnachtsgeschäft 2013.
Bei MoneyNews legt der Finanz-Prof. Peter Morici dar, warum die eskalierende Ungleichheit im Lande den amerikanischen Traum zum Platzen gebracht hat und warum das Handelsdefizit im Zusammenwirken mit teuren Öl-Einfuhren addiert 5 Mio. Jobs vernichtet.
Dabei haben es Amerikas Unbeschäftigte und Wohnsitzlose noch richtig gut, wenn man sich in Japan umschaut. Dort verdingen sich nach Angaben von Reuters auf Druck großer Firmen und organisierter Kriminalität viele Wohnsitzlose bei den Aufräumarbeiten in Fukushima.
Quelle
Natürlich sehen wir in der heutigen Berichterstattung, dass Cramer ein unverbesserlicher Populist bleibt. Der US-Retailer JC Penney gab am Mittwoch bekannt, dass er 33 Läden schließt und 2.000 Jobs streicht, um profitabel zu bleiben. Die Kette ist schon die zweite binnen Wochen, die Beschäftigte abbaut, um bessere Renditen zu erzielen. Vorige Woche gab Macy´s bekannt, 2.500 Stellen zu streichen. Zwar sollen im Onlinebereich neue Jobs geschaffen werden, aber wer weiß schon, wie viele das sein werden.
Das also ist die fabelhafte Konjunktur, die derzeit mit 4% im Jahr wachsen soll, die die Wall Street auf neue historische Höchstwerte hievt und den Notenbankern (anscheinend kaum jemand sonst) das Selbstvertrauen gibt, die massive Geldflut QE leicht zu drosseln. Auch im Kongress scheinen die Abgeordneten immer mehr zu der Auffassung zu gelangen, dass es wegen des viel beschworenen Aufschwungs nicht lämger notwendig sei, Arbeitslose wie bisher zu unterstützen.
Am Dienstag fand der Senat nicht die Mehrheit, jene Arbeitslosenversicherung, die am 28. Dezember für 1,3 Mio. Beschäftigte auslief, zu verlängern. Mit 4 Mio. Amerikanern, die seit mindestens 27 Wochen ohne Beschäftigung sind, hat die Langzeit-Arbeitslosigkeit in den USA den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrtieg erreicht, allen Beschwörungen eines Aufschwungs zum Trotz.
Kein Wunder also, dass – während der S&P 500 ein neues Allzeithoch markiert – 42% der Amerikaner laut der neuen Gallup-Umfrage bestätigen, ihnen gehe es finanziell schlechter als vor einem Jahr. An der Wall Street sieht man das andere Amerika, feiert es und lässt die Korken knallen. Die Banker bereiten sich auf 92 Mrd. Dollar Jahres-End-Boni vor.
Das provoziert unter Aktivisten die Forderung, den warmen Regen der wachsenden Zahl Wohnsitzloser Amerikaner zukommen zu lassen. Auf einem Plakat der Occupy Wall Street-Bewegung, das auf der Webseite von Common Dreams gezeigt wird, ist zu lesen: “Zwangsversteigert doch lieber die Wall Street, nicht die Hausbesitzer.”
Im Hintergrund hält jemand ein Plakat hoch, “Wells Fargo stahl mein Haus.” Wells Fargo mit Sitz in Charlotte ist Amerikas größter Hypotheken-Ausleiher. Die Bank meldete in dieser Woche für das 4. Quartal 2014 satte 5,4 Mrd. Dollar Gewinn. Es war der elfte Rekord-Überschuss in Folge. Und das, obwohl die Hypotheken-Ausleihungen stark unter den gestiegenen Zinsen leiden. Bei Wells Fargo hat sich das Volumen der Immobilien-Kredite gegenüber dem Vorjahr halbiert. Und Refinanzierungen für bestehende Häuser, deren Bewohner sich niedrigere Zinsen sichern wollen, machen statt den 65% vom Vorjahr jetzt nur noch 32% aus.
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Den Amerikanern geht trotz der angeblich wieder florierenden Konjunktur die Puste aus. Das zeigte nicht nur das schwache Weihnachtsgeschäft 2013.
Bei MoneyNews legt der Finanz-Prof. Peter Morici dar, warum die eskalierende Ungleichheit im Lande den amerikanischen Traum zum Platzen gebracht hat und warum das Handelsdefizit im Zusammenwirken mit teuren Öl-Einfuhren addiert 5 Mio. Jobs vernichtet.
Dabei haben es Amerikas Unbeschäftigte und Wohnsitzlose noch richtig gut, wenn man sich in Japan umschaut. Dort verdingen sich nach Angaben von Reuters auf Druck großer Firmen und organisierter Kriminalität viele Wohnsitzlose bei den Aufräumarbeiten in Fukushima.
Quelle