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    Geheime Todesliste aus Afghanistan enthüllt

    Sirius123
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    Geheime Todesliste aus Afghanistan enthüllt Empty Geheime Todesliste aus Afghanistan enthüllt

    Beitrag von Sirius123 So 28 Dez - 3:26

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    Mit "Predator"-Drohnen versuchte die Nato in Afghanistan Mobilfunknummern zu identifizieren und Verdächtige zu orten. (Quelle: US Air Force Tech Sgt. Effrain Lopez Handout/Reuters)

    Neue Einblicke in die Geheimoperationen der Nato in Afghanistan: Bevor der Kampfeinsatz am Hindukusch nach 13 Jahren in dieser Woche offiziell endet, erhielt der "Spiegel" erstmals einen umfassenden Einblick in die sogenannte Joint Prioritized Effects List (JPEL), auf deren Basis die westliche Allianz in Geheimoperationen zahlreiche tödliche Einsätze durchführte.

    Die Liste, die zeitweise mehr als 750 Personen umfasste und bislang nur in Auszügen bekannt war, belegt laut "Spiegel" unter anderem, auf welch dünnen und teils willkürlich anmutenden Grundlagen die Streitkräfte Verdächtige für die gezielten Tötungen nominierten. Viele waren Taliban der mittleren und unteren Ebene, manche gerieten aber auch nur auf die Liste, weil sie mit Drogen handelten.

    Zudem verließen sich die Nato-Kräfte den Unterlagen zufolge, die unter anderem aus dem Bestand von Edward Snowden stammen, bei ihrer Zielerfassung in erheblichem Maße auf technische Aufklärung. So nutzten sie einem britischen Dokument zufolge ein System der Stimmidentifizierung, bei dem es ausreichte, wenn ein Verdächtiger sich in einem überwachten
    Gespräch einmal namentlich identifizierte.

    Tod von Zivilisten in Kauf genommen

    "Predator"-Drohnen und mit Sensoren ausgerüstete britische Eurofighter suchten dafür die Funksignale am Hindukusch nach bekannten Mobiltelefonnummern ab. Innerhalb der folgenden 24 Stunden galt diese Stimmenerkennung demnach als "positive Zielidentifizierung" und damit als Legitimation für einen Luftschlag - dies führte zu Verwechslungen und zum Tod von Zivilisten.

    Der als "Top-Secret" gekennzeichnete Datensatz offenbart dem "Spiegel" zufolge erstmals auch die Kriterien, nach denen die Nato in Afghanistan über Leben oder Tod von Gegnern entschied. Der Tod von unschuldigen Zivilisten wurde bei den gezielten Tötungen explizit in Kauf genommen, wenn die Bedeutung des Ziels dies zu rechtfertigen schien.

    Regierungsmitglieder auf der Liste

    Selbst hohe Regierungsmitglieder finden sich auf der JPEL-Liste, etwa der mächtige Provinzgouverneur Atta Mohammed Noor. Jennifer Gibson von der Menschenrechtsorganisation Reprieve sagt angesichts der neuen Erkenntnisse, der Krieg gegen den Terror und gegen die Drogen sei in Afghanistan offenbar "faktisch verschmolzen".

    "Das ist aus juristischer Perspektive extrem problematisch," so Gibson. Die Organisation will die neuen Fakten nun prüfen und dann über rechtliche Schritte gegen die beteiligten Regierungen entscheiden.

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