In den USA steht ein ordentlicher Kälteeinbruch an. Die Temperaturen können innerhalb weniger Tage um mehr als 30 Grad fallen. Im Ort Cheyenne nördlich von Denver beispielsweise fallen die Temperaturen von 18,8 Grad am Sonntag auf -11,1 Grad am Mittwoch. Das sind 29,9 Grad Temperaturunterschied und wohlgemerkt geht es hier um die Höchsttemperaturen. Die Tiefstwerte gehen mit bis zu -20,3 Grad noch weiter in den Keller.
Der Amerikanische Wetterdienst hat anlässlich der bevorstehenden Kälte spezielle Wetter-berichte für einige Regionen herausgegeben.
Ab Montag dringt in Nordamerika kalte Polarluft nach Süden vor. Im Bundesstaat Montana ist es aktuell bereits minus 10 Grad kalt. Dort waren es gestern zur gleichen Zeit noch plus 10 Grad. In Denver geht es von 14 Grad am Mittag innerhalb weniger Stunden auf minus 10 Grad zurück:
Solch markante Kaltluftvorstöße kommen in Nordamerika häufiger vor. Es fehlt einfach ein Gebirgszug in West-Ost Ausdehnung, der die Polarluft aufhält.
Diese Animation zeigt wie schnell sich die Frostluft ausbreitet:
Heftiger Wintereinbruch in USA: Land versinkt im Schneesturm
Dass es im November schneit und kalt wird, kann schon mal vorkommen. Einen flächendeckenden Wintereinbruch im ganzen Land haben die USA so aber nicht erwartet. Von einem Schneesturm geradezu überrollt wurde die Stadt Buffalo: Bis zum Mittwochabend soll das Wetterphänomen zwei Meter Schnee hinterlassen.
(Bild: Wand aus Schnee die auf die Stadt Buffalo am Eriesee zukommt)
In Teilen der USA hat ein früher Wintereinbruch zu starken Schneefällen und Temperaturen um den Gefrierpunkt geführt. Im Norden und Osten des Landes schneite es kräftig. In Buffalo im Bundesstaat New York starben allein vier Menschen während des Sturms, berichtete die Zeitung “USA Today”.
(Buffalo)
Ein Mensch kam bei einem Autounfall, drei weitere beim Schneeschippen ums Leben, hieß es nach offiziellen Angaben. In der Region hinterließ der Sturm bislang rund 120 Zentimeter Neuschnee, Meteorologen erwarten bis Mittwochnachmittag (Ortszeit) sogar knapp zwei Meter. Der Schneesturm wurde als einer der schlimmsten in der Geschichte der Region beschrieben.
Ein 212 Kilometer langer Autobahnabschnitt musste nach Angaben der zuständigen Transportbehörde geschlossen werden. 150 Fahrzeuge blieben im Schnee liegen. Die Polizei versorgte die Autofahrer mit Decken. Einige Fahrer ließen ihre Autos auf den Schnellstraßen stehen.
(Buffalo)
“Es erschien wie ein Alptraum”, sagte Bryce Foreback aus dem Staat Pennsylvania per Handy, als er bereits 20 Stunden auf Hilfe wartete. Der 23-Jährige war am späten Montagabend (Ortszeit) in eine lange Autoschlange südlich von Buffalo geraten und kam nicht mehr voran. “Es fühlte sich einfach nicht so an, als ob es enden würde”, sagte er. “Ich habe schon seit etwa 30 Stunden nicht mehr geschlafen und ich warte einfach darauf, hier rauszukommen.”
Kältester US-Morgen im November seit 1976
Kalte Luft aus der Arktis, die über die Großen Seen hinwegströmte, führte nach Angaben des nationalen Wetterdienstes zu starken Schneefällen in Teilen von New York, Pennsylvania, Ohio, Michigan und Wisconsin. Bis Freitag könnten mancherorts fast zwei Meter Schnee fallen.
(West Seneca, NY)
Vielerorts kam es auf vereisten Straßen zu Unfällen. In den Bergen von North Carolina mussten Schulen geschlossen werden. Zwei Touristen aus Kopenhagen berichteten in Atlanta: “Hier ist es im Moment kälter als in Dänemark. Das haben wir nicht erwartet.” Andrew Cuomo, der Gouverneur von New York, stellte zur Sicherheit 150 Mitglieder der Nationalgarde ab, um bei der Räumung von verschneiten Straßen zu helfen.
Buffalo erließ ein Fahrverbot. Ältere Bewohner wurden vorsichtshalber aufgefordert, keinen Schnee zu schippen. Notfallärzte waren angesichts der unpassierbaren Straßen mit Schneemobilen unterwegs. Der Gouverneur Andrew Cuomo rief die Nationalgarde zu Hilfe.
Buffalos Bürgermeister Byron Brown sprach von den stärksten Schneefällen seit mehr als 40 Jahren. “Es wird eine Weile dauern, das wegzuschaufeln”, sagte er dem Nachrichtensender CNN.