Der innerste Planet ist seit seiner Frühzeit kleiner geworden.
Der Merkur ist noch exotischer als gedacht: Er ist geschrumpft, wie Forscher anhand von Daten der Raumsonde MESSENGER feststellten. Sein Durchmesser hat sich sogar noch mehr verringert als es Modelle vorhersagten. Diese Schrumpfung erklärt auch, woher die vielen Steilkanten, Verwerfungen und Risse kommen: Sie entstanden, als sich das Gestein zusammenzog, so die Wissenschaftler im Fachmagazin “Nature Geoscience”.
(Bild: Der Merkur hat neben den Kratern auch Verwerfungen und Risse, deren Ursprung bis heute rätselhaft war)
Schrumpfung statt Tektonik?
Auf dem innersten Planeten jedoch gibt es keinerlei Anzeichen für eine solche Tektonik. “Der Merkur besitzt keine Plattengrenzen, seine Lithosphäre ist ungeteilt”, erklären Paul Byrne von der Carnegie Institution in Washington DC und seine Kollegen. Schon seit längerem vermuten Planetenforscher daher eine andere Ursache: eine Schrumpfung des Planeten.
Der Theorie nach kühlte sich der Merkur vor rund 3,8 Milliarden Jahren allmählich ab, weil das heftige Bombardement mit bei der Planetenbildung übrig gebliebenen Gesteins-brocken nachließ. Diese Abkühlung zog das Gestein zusammen und ließ den Planeten schrumpfen – um fünf bis zehn Kilometer wie die Modelle vorhersagten. Die noch sehr ungenauen Aufnahmen der Merkursonde Mariner 10 aus den 1970er Jahren erlaubten es aber nicht, diese Theorie schlüssig zu überprüfen.
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